Hochschulen

Herzinfarkt: Telemedizin soll bei Änderung des Lebensstils helfen

  • Freitag, 25. August 2023

Witten – Nach einem Herzinfarkt fällt es vielen Betroffenen schwer, ihren Lebensstil nachhaltig umzustellen. Europaweit entwickeln und erproben 13 Partnerorganisationen daher eine telemedizinische Plattform „Timely“, welche die Patienten dabei unterstützen soll.

„Mit unserer Plattform möchten wir den Patienten darin unterstützen, selbstverantwortlich auch über die Rehabilitation und den Klinikaufenthalt hinaus einen gesunden Lebensstil aufrechtzuerhalten“, sagte Boris Schmitz, einer der Studienleiter. Er arbeitet an der DRV Klinik Königsfeld in Ennepetal, wo die Plattform mit dem Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaften der Universität Witten/Herdecke erprobt wird.

Im Rahmen des Projektes übermitteln Patienten mittels Blutdruckmessgerät, einem Aktivitätstracker sowie einem EKG-Pflaster ihre Vitalparameter an die Plattform. Ärzte, Therapeuten und Case Manager können auf diese Werte zugreifen und das individuelle Risikoprofil ihrer Patienten einsehen. Bei Bedarf kann die Therapie anschließend angepasst werden.

Für Patienten bietet die Timely-Plattform zahlreiche weitere Funktionen: Sie erhalten zum Beispiel individu­elle Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil. Hierbei hilft ein von der Universität Amsterdam entwickel­ter Chatbot, der die Patienten begleitet und sie dabei unterstützt, die Ratschläge umzusetzen.

Die situativ angepassten und individualisierten Nachrichten sollen motivierend wirken und die körperliche Aktivität steigern. Zudem bietet die Plattform die Möglichkeit, wöchentliche Trainingspläne zu erstellen und die Zielerreichung zu dokumentieren.

„Ich erwarte mir von den Studienergebnissen eine Bestätigung der Sicherheit und Effektivität der Timely-Plattform und weitere Erkenntnisse über die Wirkung telemedizinischer Systeme im Bereich der Verhaltens­än­derungen“, erläuterte Jos Bosch, Professor für Psychologie an der Universität Amsterdam und Koordinator des Timely-Projektes.

In die Studie zu der Plattform werden 360 erwachsene Patienten an drei Studienzentren in Deutschland, Spanien und den Niederlanden eingeschlossen.

hil

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