In Ausnahmesituationen als junger Arzt sicher handeln
Mainz – An der Universitätsmedizin Mainz startet ein neues Pilot-Lehrprojekt: „Praktisches Jahr – Trauma-Team“, mit dem Ziel, das interdisziplinäre Arbeiten unter starken Stressbedingungen zu vermitteln, wie es etwa bei der Erstversorgung polytraumatisierter Patienten nach einem Unfall erforderlich ist.
„Um bei der Versorgung lebensbedrohlich gefährdeter Menschen im Team als Einzelner optimal zu funktionieren, ist besonders wichtig, dass man neben dem Wissen und den praktischen Fertigkeiten eine effektive Kommunikation beherrscht. Diese zu vermitteln, ist der zentrale Baustein unseres neuen Lehrkonzepts“, erklärt Sebastian Kuhn, Oberarzt am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie und Initiator des neuen Projekts.
Das Lehrprojekt ist als Blended Learning Curriculum konzipiert: Zunächst werden mit Hilfe von eLearning medizinische Kenntnisse und Fertigkeiten der Notfallversorgung vermittelt; dazu gehören unter anderem die körperliche Erstuntersuchung nach dem ABCDE-Notfallschema und lebenssichernde Sofortmaßnahmen. Diese werden anhand von Simulationen in Echträumen geübt.
Hier treten weitere praktische Lerninhalte hinzu, wie etwa die klinische Erstuntersuchung im Team, die Notfall-Sonographie und die Interpretation von Röntgen und CT-Bildern unter zeitkritischen Bedingungen. In einem vierwöchigen Durchlauf durch verschiedene klinische Abteilungen sollen die Studierenden schließlich das Erlernte unter Aufsicht anwenden.
„Auf dem schwierigen Feld der Behandlung schwerverletzter Patienten ist neben Kompetenz und Erfahrung auch die Fähigkeit, als Teamplayer zu agieren, fraglos wichtig. Hier wird dem neuen in hohem Maße innovativen Lehrkonzept im Medizinstudium in Mainz eine Schlüsselrolle zuteil“, so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Ulrich Förstermann.
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