Infektionsforschung in Marburg und Gießen wird gefördert

Marburg – Die Kommunikation zwischen Bakterien und menschlichen Entzündungszellen steht im Mittelpunkte eines neuen Forschungsprojektes in Hessen. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE).
Das Bundesland unterstützt Wissenschaftler der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Marburger Max-Planck-Instituts für Terrestrische Mikrobiologie dazu für vier Jahre mit insgesamt rund 4,8 Millionen Euro.
„Die Erforschung bakterieller Kommunikationswege und ihrer Bedeutung für das Infektionsgeschehen ist eines der großen Themen unserer Zeit“, sagte Michael Bölker, Vizepräsident für Forschung und Internationales an der Philipps-Universität Marburg.
Denn offenbar würden die Entstehung und der Verlauf von Infektionskrankheiten, aber auch der Schutz davor, viel stärker als bisher angenommen von den Interaktionen der Bakterien untereinander und mit dem Menschen beeinflusst.
„Infektionskrankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Durch die LOEWE-Förderung können wir als interdisziplinäres Team den Austausch zwischen Bakterien und Immunzellen erforschen und daraus neue Therapieansätze entwickeln“, sagte der Sprecher des neuen LOEWE-Schwerpunkts, Bernd Schmeck von der Philipps-Universität Marburg.
Wissenschaftler aus der klinischen Infektiologie und der Infektionsbiologie, der grundlagenorientierten Mikrobiologie und der Bioinformatik wollen im Rahmen des Vorhabens in elf Teilprojekten den Austausch von Signalen an den Grenzflächen klinisch wichtiger Bakterien und menschlicher Entzündungszellen untersuchen, zum Beispiel zwischen Monozyten und gramnegativen Enterobacteriaceae.
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