Infografiken machen Krebstherapien für Patienten verständlicher

Dresden – Visuelle Hilfen helfen Krebskranken dabei, Therapien besser zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden und der Fakultät Psychologie der Technischen Universität Dresden im Journal of the American Medical Informatics Association (2025; DOI: 10.1093/jamia/ocae319).
Die üblichen textbasierten Ausführungen zu Behandlungsmethoden und -verlauf bei Krebserkrankungen können für Patienten schwer verständlich sein – insbesondere, wenn sie älter oder keine Muttersprachler sind.
Eine Arbeitsgruppe um Helena Jambor vom NCT/UCC Dresden, Martin Bornhäuser, Direktor des Universitäts Krebscentrums (UCC) und der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Dresden, und Sebastian Pannasch von der Technischen Universität Dresden haben daher Konzepte und Herangehensweisen für visuelle Hilfen entwickelt. Auf dieser Basis lassen sich Behandlungspläne als Zeitachsen mit intuitiven Piktogrammen darstellen.
Eine gemeinsam mit dem Patientenbeirat des NCT/UCC Dresden dazu durchgeführte Studie ergab, dass die visuellen Hilfen nachvollziehbar sind sowie Verständnis und Sicherheit bei der Behandlung erhöhen.
Die Untersuchung umfasste zwei Onlinebefragungen und eine persönliche Befragung von Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen. An den Onlineumfragen nahmen 306 beziehungsweise 160 Personen teil, während die klinische Bewertung 30 Patienten und 24 Ärzte umfasste.
Die Teilnehmer wurden nach ihrer Fähigkeit beurteilt, Behandlungspfade zu verstehen, die mit Audioinformationen allein oder mit visuellen Hilfsmitteln bereitgestellt wurden. Die Studie untersuchte auch die Verständlichkeit der wichtigsten Behandlungsbegriffe und die Fähigkeit der Patienten, sich an ihre Krebsbehandlung zu erinnern.
Es zeigte sich: Visuelle Darstellungen vermittelten die Behandlungsbegriffe wirksam, wobei sieben von acht Begriffen als Piktogramme mehr als 85 Prozent Transparenz erreichten, verglichen mit fünf von acht bei Comics und vier von acht bei Fotos.
Visuelle Behandlungszeitpläne verbesserten den Anteil der richtigen Antworten, erhöhten das Vertrauen und wurden hinsichtlich der Informationsqualität besser bewertet als reine Audioinformationen. Patienten und Ärztinnen beziehungsweise Ärzte empfanden die visuellen Hilfsmittel als hilfreich.
„Durch die Vereinfachung komplexer Informationen in zugängliche visuelle Formate kann in klinischen Abläufen Klarheit verschafft und so die Qualität der Patientenbetreuung verbessert werden“, zog Bornhäuser ein Fazit der Arbeit.
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