Hochschulen

Jeder fünfte Student betreibt „Hirndoping“

  • Donnerstag, 31. Januar 2013

Frankfurt/Main – In Deutschland greifen laut einer Studie offenbar mehr Studenten zu leistungssteigernden Mitteln als bislang gedacht. Jeder fünfte Student betreibt zumindest phasenweise sogenanntes Hirndoping, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Freitag unter Berufung auf eine Studie von Mainzer Wissenschaftlern berichtete.    

Um ihre Leistung zu steigern, nehmen die Studenten Koffein-Tabletten zum Aufputschen, aber auch verschreibungspflichtige Mittel wie Alzheimer-Medikamente, Amphetamine, Stimmungsaufheller und auch Ritalin, das eigentlich gegen das Aufmerk­samkeits- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) verordnet wird.

Am stärksten im Umlauf sind die stimulierenden Mittel demnach an Sportfakultäten. Etwa jeder vierte Sportstudent schlucke Pillen. Im Bereich Kulturwissenschaften liege der Anteil bei 21 Prozent, bei Wirtschaftsstudenten bei 20 Prozent und bei Studierenden der Medizin, Psychologie und Naturwissenschaften bei 17 Prozent. Unter Sprachstudenten und Pädagogik-Studenten ist Neuroenhancement mit Pharmaka laut Studie dagegen deutlich weniger üblich - hier liegt der Anteil bei zwölf Prozent.  

Unterschiede gibt es auch bei den Geschlechtern. So waren Männer mit im Schnitt fast 24 Prozent deutlich freizügiger mit den Pillen als Frauen (17 Prozent), wie die FAZ weiter berichtete. Zudem greifen Jüngere eher zu den Stimulanzien. Fast 25 Prozent der Erstsemester und 17 Prozent der höheren Semester nehmen demnach Pillen zur Leistungssteigerung ein.  

Eine vor einem Jahr veröffentlichte Untersuchung des HIS-Instituts für Hochschul­forschung (HIS-HF) im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums hatte indes ergeben, dass nur etwa fünf Prozent der Studierenden Hirndoping betreiben.

afp

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