Hochschulen

Kieler Forscher drucken 3D-Blutgefäße

  • Dienstag, 15. Juni 2021

Kiel – Wissenschaftler um den Kieler Gefäßchirurgen Rouven Berndt haben einen neuartigen 3D-Biodrucker entwickelt, um feine Blutgefäße für Bypass-Implantate zu erzeugen. Der Oberarzt an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, wird dabei von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) unterstützt.

„Insbesondere bei Herzpatienten, die keine geeigneten körpereigenen Venen für die Gewinnung eines Bypass-Gefäßes aufweisen, könnte dieses neue Verfahren ein enormer Fortschritt für die Herz-Bypass-Chirurgie bedeuten, besonders in punkto Patientensicherheit“, sagte Armin Welz, Herzchirurg und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF.

Bei circa 20 Prozent der Betroffenen, die eine Bypass-Operation benötigen, sind keine geeigneten körpereigenen Gefäße vorhanden. „Besonders schwerwiegend ist dieses Problem bei Patienten, die sich einem erneuten Eingriff unterziehen müssen“, erklärte Berndt.

Daher hat der Kieler Herzspezialist gemeinsam mit einem Team aus Medizinern, Biologen und Ingenieuren der Technischen Hochschulen in Kiel und Hamburg den Prototypen eines 3D-Biodruckers entwickelt.

„Der von uns entworfene Druckkopf kann einen Schlauch aus körpereigenen lebenden Endothel- und Muskelzellen drucken“, erläuterte Berndt. Der Schlauch habe eine dünne Gefäßwand und einen Durch­messer von vier bis sechs Millimeter. Die Wissenschaftler wollen das Verfahren nun weiter­entwickeln und untersuchen, ob die gedruckten Blutgefäße sich langfristig in das bestehende Gefäßsystem integrieren.

hil

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