Klinikinterne Fahrradwerkstatt: Dresdner Kinder- und Jugendpsychiatrie geht neue Wege
Dresden – Neue Wege im Umgang mit Jugendlichen, die aufgrund einer Krisensituation stationär behandelt werden müssen, geht die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden: Auf Initiative von Mitarbeitern der Pflege hat die Klinik jetzt eine Fahrradwerkstatt eröffnet. Hintergrund ist, dass es vor allem männlichen Jugendlichen schwer fällt, sich den üblichen Formen der Beschäftigungstherapie zu öffnen.
„Nicht selten ist es für die Therapeuten und Mitarbeiter der Pflege schwer, in kurzer Zeit eine Beziehung zu den Patienten aufzubauen“, erläutert Veit Rößner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Vor allem bei Jugendlichen mit geringerer sprachlicher Ausdrucksfähigkeit und geringerem Interesse an musischen oder gestalterischen Ausdrucksformen biete das neue Angebot ein Handlungsfeld, in dem technische Aspekte im Vordergrund stünden.
Indem es den Patienten gelinge, kontinuierlich an einem konkreten Vorhaben zu arbeiten und es auch zu Ende zu bringen, erlebten sie sich selbst neu. Dabei beeinflussten die mit der Arbeit verbundenen Erfolgserlebnisse das Selbstbewusstsein positiv.
In der Werkstatt werden gebrauchte Fahrräder instand gesetzt. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen die Reinigung und Demontage nicht mehr funktionsfähiger Fahrräder, das Erkennen technischer Mängel, der Umgang mit Werkzeugen und geeigneten Ersatzteilen sowie abschließend die optisch ansprechende Gestaltung der Fahrräder.
Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden hat die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bei dem Vorhaben finanziell unterstützt. Außerdem beteiligen sich der Ortsverband Dresden des Vereins „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung“ und ein Dresdner Fahrradladen an dem Vorhaben.
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