Hochschulen

Klinikweite Notfallprävention im Universitätsklinikum Bonn

  • Montag, 19. Mai 2014

Bonn – Das Universitätsklinikum Bonn hat ein klinikweites präventives Notfallma­na­gement etabliert. Ziel ist, Notfälle bei Patienten, Besuchern und Mitarbeitern auf dem weitläufigen Gelände und in den Klinikgebäuden noch schneller zu versorgen. Dazu stehen drei Teams aus Intensivmediziner und Intensivpflegekraft bereit. Die Alar­mierungskriterien hängen auf dem Campus aus. Das Konzept entspricht dem Universitätsklinikum zufolge den aktuellen Leitlinien.

„Diese Notfall-Teams sollen bereits bei einer sich abzeichnenden vitalen Gefährdung gerufen werden, um so einen lebensbedrohlichen Notfall zu verhindern“, erklärt Ingo Gräff, Ärztlicher Leiter des Interdisziplinären Notfallzentrums am Bonner Universitäts­klinikum, den neuen präventiven Ansatz. „Auch wollen wir Zeit gewinnen. Denn je früher ein Defibrillator bei einem Herzkreislaufstillstand mit Kammerflimmern eingesetzt wird, desto größer ist die Überlebenschance“, so der Notfallmediziner.

Mitarbeiter der Teams schulen alle Mitarbeiter, die sich an den Notfallmaßnahmen beteiligen. Die Schulung findet einmal im Jahr statt. Außerdem steht an allen strategisch wichtigen Punkten des Campus eine einheitliche Notfallausrüstung mit Notfallrucksäcken und Defibrillator zur Verfügung.

Pate für das innerklinische Notfallmanagement stand das Notfall-Team der chirurgischen Intensivstation der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Bonn. Dieses arbeitet in den operativen Bereichen und auf dem Campusgelände bereits seit neun Jahren nach einem solchen Konzept. Es erreicht rund um die Uhr innerhalb von drei bis fünf Minuten jeden seiner Einsatzorte.

„Die Anzahl unser Einsätze stieg nach der Einführung präventiver Alarmierungskriterien stetig, da die Mitarbeiter vor Ort viel früher um Hilfe rufen, wenn sie sich um einen Patienten sorgen. Erfreulicherweise konnten wir durch unser rechtzeitiges Eingreifen die Anzahl der Reanimationen sowie ungeplanter Intensivaufnahmen seitdem deutlich verringern“, sagt Stefan Lenkeit, der als Intensivpflegekraft bereits 2005 die Umstellung des chirurgischen Reanimationsteams zu einem präventiv tätigen Notfallteam organisiert hat.

hil

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