Künstliche Intelligenz soll für bessere Verteilung von Blutkonserven sorgen

Essen/Dortmund – Wissenschaftler des Universitätsklinikums Essen und der Fachhochschule Dortmund arbeiten an einer Künstlichen Intelligenz (KI), die Blutkonserven besser auf Kliniken verteilen und so Verluste begrenzen soll.
Hintergrund ist, dass pro Tag rund 800 Blutkonserven entsorgt werden müssen, weil sie nicht rechtzeitig verbraucht wurden. Bei den nur wenige Tage haltbaren Thrombozytenkonzentraten liegt die Verlustrate bei mehr als zehn Prozent.
„Daten und KI können helfen, die Bedarfe in den Kliniken besser zu prognostizieren, Blutspenden gezielter nachzufragen und Spender und Patient passgenauer zusammenzubringen“, erläutert Britta Böckmann.
Sie betreut das auf zweieinhalb Jahre angelegte Projekt. An der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Kooperation namens „AutoPiLoT“ beteiligen sich das Institut für Transfusionsmedizin und das Institut für Künstliche Intelligenz in Essen.
„AutoPiLoT“ soll unter anderem historische Daten auswerten und damit Vorhersagen treffen können, wann in welchem Krankenhaus wie viele Blutkonserven benötigt werden. „Mittels KI hoffen wir in diesen Daten Muster erkennen zu können“, so Böckmann.
Zudem entwickeln die Wissenschaftler eine Blutspende-App, die an das „AutoPiLoT“-System gekoppelt ist. „Wir wollen gezielt dort Spender motivieren, wo die Bedarfe sein werden, und gezielt nach den Bluteigenschaften fragen, die gebraucht werden“, erklärt Böckmann.
Denn je besser die gelieferten Blutspenden zur Nachfrage passten, desto weniger Blutkonserven müssten entsorgt werden. Das BMG fördert das Vorhaben bis September 2022 mit 1,8 Millionen Euro.
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