Hochschulen

KV Bremen kritisiert fehlende medizinische Fakultät

  • Freitag, 12. September 2025
/picture alliance, dpa, Niklas Graeber
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Bremen – Scharfe Kritik an der Politik der Stadt Bremen zur langfristigen Sicherstellung der ärztlichen Versorgung übt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen.

„Kein Medizinstudiengang, keine tragfähige Uni-Kooperation, keine Förderprogramme. Bremen ist das einzige Bundesland, das tatenlos zurückbleibt, während alle anderen Bundesländer in eigene Studienangebote oder zumindest in tragfähige Kooperationen mit Universitäten und Förderprogramme investieren“, hieß es aus der KV.

Bundesländer mit eigenen Medizinstudienplätzen profitieren der Ärzteorganisation zufolge langfristig von einer höheren Ärztedichte. Ohne Studienplätze drohe hingegen eine strukturelle Unterversorgung. Schon derzeit sei die Situation angespannt, wie es hieß. So seien in der Stadtgemeinde Bremen 27 und in Bremerhaven 35 Arztsitze unbesetzt.

„Wenn Bremen keine eigenen Studienplätze schafft, dann müssen wenigstens sofort Förderinstrumente wie Stipendien, Ausbildungshilfen und Niederlassungszuschüsse eingeführt werden“, forderten die Vorstände der KV, Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans.

Insbesondere Kooperationen mit nahegelegenen Universitäten seien eine wichtige Möglichkeit, zum Beispiel zur Aufstockung der dortigen Studienplatzzahlen. „Andernfalls werden andere Länder die zu wenigen jungen Ärztinnen und Ärzte dauerhaft an sich binden“, warnten die Vorstände.

Rochell und Josenhans verweisen in diesem Zusammenhang auf das Land Brandenburg, das lange Zeit ebenfalls keine eigenen Medizinstudienplätze angeboten habe. Brandenburg habe aber mit der Gründung einer Medizinischen Universität in Cottbus auf den drohenden Mangel reagiert. Bremen sei bislang untätig geblieben.

„Während Länder wie Niedersachen, das Saarland oder Mecklenburg-Vorpommern ihr Angebot massiv ausbauen und durch Programme wie Landarztstipendien gezielt für Nachwuchs sorgen, droht Bremen ohne eigene Fakultät, belastbare Kooperationen und zusätzlichen Förderprogrammen das Schlusslicht im Wettbewerb um den Nachwuchs für die ärztliche Versorgung“, warnten die KV-Vorstände.

hil

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