Hochschulen

Lern-App für Kinder mit Lese-Rechtschreib­schwäche entwickelt

  • Mittwoch, 30. Dezember 2020
/lucadp, stock.adobe.com
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Tübingen – Linguisten, Informatiker und Psychologen der Universität Tübingen und des Tübinger Insti­tuts für Lerntherapie (TIL) haben ein digitales Lernspiel „Prosodiya“ für Kinder mit Lese-Rechtschreib­schwä­che (LRS) entwickelt.

„Viele Kinder mit einer LRS haben Probleme, den Sprachrhythmus wahrzunehmen und die Betonungen der Wortsilben zu erkennen“, erläutert Heiko Holz, einer der Entwickler der App. Das sei ein echter Hemm­­schuh beim Schreibenlernen, denn die Silbenbetonung spiele eine große Rolle bei der Recht­schreibung.

Mit „Prosodiya“ trainieren die Kinder, einzelne Wörter in Silben einzuteilen, die betonten Silben zu er­kennen, solche mit langem und kurzem Vokal zu unterscheiden und die Rechtschreibregeln darauf anzu­wenden. Das geschieht im Land „Prosodiya“, einer farbenfrohen Märchenlandschaft.

Prosodiya ist so gestaltet, dass die Kinder es zu Hause ohne Unterstützung Erwachsener spielen können. Das sei vor allem wichtig für Kinder mit Migrationshintergrund, deren Eltern nicht genug Deutsch könn­en, um ihnen zu helfen, so Holz. Vorgesehen ist, dass die Kinder über zehn Wochen hinweg drei bis fünf Mal in der Woche jeweils eine Viertelstunde spielen.

Das Lernspiel, das als App heruntergeladen werden kann, wurde im Rahmen eines vom Bundesminis­terium für Bildung und Forschung geförderten Projekts entwickelt und zudem durch die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Das Tübinger Institut für Lerntherapie wird die App als Ausgründung auf dem Markt anbieten – bis zum Ende des laufenden Schuljahres ist sie aber noch kostenfrei erhältlich.

hil

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