Hochschulen

Medizinische Uni soll Lausitz bessere Gesundheitsversorgung bringen

  • Freitag, 28. Juni 2024
Ulrike Gutheil (l) und Eckhard Nagel (r), Projektbeauftragte für den Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin (IUC) Cottbus, stehen vor Beginn einer Pressekonferenz neben Manja Schüle (M, SPD), Brandenburger Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur. /picture alliance, Soeren Stache
Ulrike Gutheil (l) und Eckhard Nagel (r), Projektbeauftragte für den Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin (IUC) Cottbus, stehen vor Beginn einer Pressekonferenz neben Manja Schüle (M, SPD), Brandenburger Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur. /picture alliance, Soeren Stache

Cottbus – Die neue Medizinische Universität Lausitz will als deutschlandweites Modell nicht nur die Gesund­heitsversorgung verbessern, sondern auch Patienten Erleichterungen bringen. Die Versorgung werde stabiler und besser, sagte der Vorstandschef der Universitätsmedizin, Eckhard Nagel, heute in Potsdam.

Auch die Abläufe zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten sollten sich verbessern: „Die Modellregion soll es ermöglichen, dass wir hier ein integriertes Versorgungskonzept entwickeln.“ Dazu komme das Ziel von mehr Prävention: „Wir wollen verhindern, dass Menschen krank werden.“ Es sei allerhöchste Zeit, etwas zu tun. Die Erfolgsgeschichte des deutschen Gesundheitswesens habe einen Knick bekommen, was sich an fehlender Versorgung in der Fläche zeige.

Die Medizin-Uni Lausitz legt offiziell am kommenden Montag (1. Juli) los. Sie soll am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, dem größten Brandenburger Klinikum, entstehen und in eine Modellregion eingebettet werden. Sie ist Teil der Förderung des Strukturwandels in der Lausitz nach Ende des Braunkohleabbaus. Im kommenden Jahr sollen die ersten Professuren besetzt werden, im Jahr 2026 sollen die ersten Studierenden loslegen.

Geplant sind 200 Studienplätze für Erstsemester pro Jahr und 80 Professuren – davon 60 für die Lehre und 20 für die Schwerpunkte Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung – sowie rund 1.300 neue Stellen für Forschung und Lehre. Die Besetzung der Professuren läuft bereits.

Nicht nur in Brandenburg besteht auf dem Land ein Ärztemangel, der sich verstärken könnte. Vorgesehen sei der Bau von einem Lehr- und einem Forschungsgebäude, nicht von einem neuen Krankenhaus, sagte Ulrike Gutheil, Gründungsvorstand für den Strukturaufbau.

Ministerin sieht bessere Versorgung als Aufgabe

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle sieht mit der Uni konkrete Verbesserungen nicht nur für die Lausitz. Die Aufgabe sei, die gesundheitliche Versorgung besser zu machen, sie sicherzustellen und das Verspre­chen zu geben, „dass es nach dem Strukturwandel den Menschen besser geht als vorher“, sagte die SPD-Politi­kerin. Sie verwies auf die schnelle Planungszeit.

Eine Stabsstelle im Ministerium begann 2020, der Wissenschaftsrat gab im April dieses Jahres grünes Licht und der Landtag beschloss vergangene Woche das entsprechende Gesetz. Vorstandschef Nagel sagte, er kenne kein anderes universitäres Neugründungsprojekt, das so schnell umgesetzt worden sei. Bis 2038 sollen nach Angaben der Landesregierung fast vier Milliarden Euro von Bund und Land in die Uni investiert werden.

Eine Landarztquote für Brandenburg ist geplant

Die Medizin-Uni plant eine Landarztquote von zehn Prozent. Damit sollten junge Studierende verpflichtet wer­den, nach dem Studium ihre Arbeit zunächst in der Lausitz oder einem anderen ländlichen Gebiet in Branden­burg aufzunehmen, sagte Adelheid Kuhlmey, Gründungsvorstand für Wissenschaft. Die Dauer soll voraussichtlich bei zehn Jahren liegen.

In Brandenburg gibt es bereits eine medizinische Hochschule. Die private Medizinische Hochschule Brandenburg in Neuruppin und Brandenburg an der Havel und die staatliche neue Universitätsmedizin sollen sich jedoch ergänzen. „Wir haben Bedarf für beide Hochschulen in diesem Land“, sagte Schüle.

dpa

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