Medizinstudierende und Hartmannbund gegen gedeckelte PJ-Vergütung
Berlin – 90 Prozent der Medizinstudierenden halten nichts von der vom Bundesrat beschlossenen Deckelung der Aufwandsentschädigung für ein praktisches Jahr (PJ) im Ausland. Das ist das Ergebnis einer aktuellen „Blitzumfrage“ des Hartmannbundes unter 6.000 Medizinstudierenden.
„Das klare Votum bekräftigt uns in unserer Absicht, gegen die monatliche Höchstgrenze von 597 Euro für das PJ im Ausland vorzugehen“, sagte Kristian Otte, Vorsitzender der Medizinstudierenden im Hartmannbund. Man habe bereits vor der Bundesratssitzung davor gewarnt, dass diese gleichermaßen für Deutschland und das europäische Ausland vorgesehene monatliche Vergütungshöchstgrenze keine Lösung für das Auslands-PJ sein könne.
„Medizinstudierende, die ein PJ-Tertial innerhalb der EU oder in der Schweiz absolvieren wollen, stecken aufgrund der neuen Regelung in erheblichen Schwierigkeiten“, so Otte. Bisher hatte es aufgrund der unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten bei der PJ-Vergütung im Ausland kein Limit gegeben.
Ein weiteres Ergebnis der „Blitzumfrage“ betrifft die geforderte Einführung einer bundesweit einheitlichen Vergütung von 597 Euro monatlich an jedem PJ-Krankenhaus in Deutschland: Demnach unterstützen 88 Prozent der befragten Teilnehmer die Forderung. „Dieses Ergebnis sehen wir als Auftrag“, betonte Otte. Man wolle sich dafür einsetzen, dass alle Medizinstudierenden in Deutschland eine einheitliche Vergütung erhielten, „denn auch das Arbeitspensum ist überall gleich hoch.“
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