Medizinstudium: Reformiertes Zulassungsverfahren kommt überwiegend gut an

Dortmund – Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) hat für das Sommersemester 2020 eine positive Bilanz zum abgeschlossenen Vergabe- und Koordinierungsverfahren gezogen. Erstmals konnten dabei die technischen Anforderungen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) im neuen „Integrierten Verfahren“ des Dialogorientierte Serviceverfahrens (DoSV) berücksichtigt werden.
Eine aktuelle Befragung zur Zufriedenheit der Fachhochschulen und Universitäten zeigt, dass das erweiterte System im Kern ankommt: Rund 73 Prozent der Hochschulen sind damit „eher zufrieden“.
Insgesamt haben sich zum Sommersemester über die Plattform „Hochschulstart“ etwa 74.000 Studieninteressierte beworben. Gut zwei Drittel davon wählten örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge. Das übrige Volumen umfasste dagegen die drei im Sommersemester bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengänge Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie.
89 Hochschulen (32 Universitäten, 57 Fachhochschulen) haben am Verfahren teilgenommen. Sie deckten 519 Studienangebote ab, wovon 37 bundesweit zulassungsbeschränkt waren.
Eine Schnittmenge von mehr als 2.400 Bewerbenden hat die erstmals mögliche Bewerbung auf örtlich zulassungsbeschränkte als auch auf bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge wahrgenommen. Damit konnten Bewerber den Status unterschiedlicher Bewerbungen in einem einheitlichen Portal im Blick halten und wurden über relevante Änderungen automatisch per E-Mail informiert.
Aufschlussreich ist laut Stiftung vor allem die Tatsache, dass sich nur circa ein Drittel der Studieninteressierten auf die bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengänge des Zentralen Vergabeverfahrens (kurz: ZV-Studiengänge) bewarben, dieses Drittel jedoch 69 Prozent der insgesamt 378.000 im Verfahren verarbeiteten Bewerbungen abgegeben hat.
Dies zeige, dass die neu geschaffenen Möglichkeiten, sich parallel für verschiedene ZV- Studiengänge und Universitäten zu bewerben, ankommt.
Ein Vorteil dieser Entwicklung: Zuvor musste man sich bis zum letzten Stand des Vergabeverfahrens entscheiden, auf welchen der bundesweiten ZV-Studiengänge eine Bewerbung abgegeben wird. Ein gleichzeitiges Interesse beispielsweise an Medizin und Zahnmedizin war nicht realisierbar – bis jetzt.
Etwa 6.000 ZV-Bewerbende (und damit gut 23 Prozent) haben nun zum Sommersemester diese Neuerung genutzt. Medizin war zudem erwartungsgemäß der am stärksten nachgefragte Studiengang.
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