Medizinwelten: 8 Praxen, 3 Jahrhunderte
Berlin – Ab heute zeigt das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité anhand von acht gut dokumentierten Beispielen, wie Patienten im 17. bis 19. Jahrhundert ambulant medizinisch diagnostiziert und behandelt wurden. Vorgestellt werden sieben Ärzte und ein Laienheiler. Ihre ungemein sorgfältigen Praxisjournale vermitteln aus der Sicht des Arztes ein Bild vom Umgang mit dem Patienten und vom Wissensstand der Zeit.
Im Mittelpunkt jeder der acht „Praxen“, die das Charité-Museum präsentiert, stehen die „Praxisaufschriebe“. Umgeben sind sie von charakteristischen zeitgenössischen Objekten, vom Harnschauglas bis zum diagnostischen Besteck. Genrebilder – Gemälde, Grafiken, Zeichnungen – vermitteln ein Bild der Medizin in ihrer Zeit. „Die Medizin ist ja immer eingewoben in die Kultur“, erläutert Thomas Schnalke, der Direktor des Museums. „Wir schildern das Arzt-Patienten-Verhältnis vor Ort und vor dem Hintergrund der damaligen Medizin“.
Bei der Ausstellung arbeiten das Berliner und das Deutsche Medizinhistorische Museum Ingolstadt zusammen. Sie stützen sich auf noch laufende Projekte des Forschungsverbundes „Ärztliche Praxis“. In diesem arbeiten acht (medizin-)historische Institute zusammen, jedes bearbeitet eins der Konvolute, die die Praxisinhaber hinterlassen haben.
Der Verbund wie auch die Ausstellung werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, die Ausstellung zudem u. a. von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem NAV-Virchow-Bund.
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