Mehr Ernährungslehre im Medizinstudium gewünscht

Berlin – Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) tritt für eine Ernährungswende hin zu mehr gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln ein und fordert zudem, im Medizinstudium mehr Wissen zur Ernährung zu vermitteln.
Nach dem One-Health-Ansatz stünden unter anderem die intensivierte Nutztierhaltung und der hohe Fleischkonsum im direkten Zusammenhang mit dem Anstieg von Antibiotikaresistenzen und dem erhöhten Risiko von Tierseuchen, Zoonosen und Pandemien, hieß es aus der bvmd.
Auch habe sich das Problem von zunehmendem Übergewicht und Adipositas während der Pandemie vor allem bei Kindern und Jugendlichen verschärft. Die Neuerkrankungsrate von Typ-2-Diabetes bei dieser Altersgruppe sei „besorgniserregend”, sagte die Medizinstudierende Larissa Hecht aus der Arbeitsgruppe Public Health der bvmd.
Die Medizinstudierendenorganisation weist daraufhin, dass die Global Burden of Disease Studie zeigt, dass schon im Jahr 2017 weltweit elf Millionen Todesfälle einer ungesunden Ernährung hätten zugerechnet werden können, während 255 Millionen verlorene gesunde Lebensjahre auf ernährungsbedingte Risikofaktoren zurückzuführen gewesen seien.
Die bvmd fordert daher ein Maßnahmenpaket für eine gesunde und nachhaltige Ernährungswende in Deutschland. Dazu gehören die Stärkung der Ernährungsbildung im Medizinstudium und der Allgemeinbevölkerung sowie die Implementierung eines neuen gestaffelten Mehrwertsteuersystems,.
Auch mahnen die Studierenden die verpflichtende Umsetzung von Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Gemeinschaftseinrichtungen, ein Verbot von Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel und die Reduktion von Konsum und Herstellung tierischer Produkte an.
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