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Mehr Geld für Antibiotikaforschung in Gießen

  • Dienstag, 21. Januar 2025
/picture alliance, imageBROKER, Jiri Hubatka
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Gießen – Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) erhält von der Initiative CARB-X rund 950.000 Euro in der ersten Förderrunde für die Entwicklung von Molekülen zur Hemmung eines spezifischen Proteins gramnegativer Bakterien. Diese entwickeln aufgrund ihrer Zellwandstruktur häufig eine Resistenz gegen mehrere Klassen von Antibiotika.

Ihre äußere Membran wirkt wie eine Barriere und schränkt die Wirksamkeit vieler herkömmlicher Antibiotika ein. Dies macht sie im Vergleich zu grampositiven Bakterien resistenter gegen viele Antibiotika. In dem Gießener Pro­jekt geht es um ein Naturstoff­antibio­tikum, das das BamA-Protein hemmt.

„Da BamA an essenziellen Prozessen für das Überleben einer Vielzahl von gramnegativen Krankheitserregern be­teiligt ist, könnte ein optimiertes Peptidantibiotikum, das auf dieses Protein abzielt, ein breites Wirkungsspektrum aufweisen und das Potenzial haben, keine Kreuzresistenz gegenüber aktuellen Therapien zu entwickeln“, sagte Erin Duffy, Leiterin der Abteilung für Forschung und Entwicklung bei CARB-X.

Laut Till Schäberle, Leiter der Naturstoffforschungsgruppe der JLU ist BamA ein derzeit nicht adressiertes und vielversprechendes antibiotisches Ziel, das spezifisch für gramnegative Bakterien ist. Im Erfolgsfall könnte das Therapeutikum bei verschiedenen Krankheitsbildern wie komplizierten Harnwegsinfektionen und Lungenin­fektionen eingesetzt werden – auch bei solchen, die bei Mukoviszidosepatienten auftreten.

CARB-X ist eine globale gemeinnützige Partnerschaft unter Federführung der Universität Boston, die die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika im Frühstadium fördert.

Die Initiative finanziert nur Projekte, die auf arzneimittel­resistente Bakterien abzielen, die auf der Liste des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der antibiotikaresistenten Bedrohungen oder auf der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Liste der prioritären bakteriellen Krankheitserreger aufge­führt sind.

hil

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