Mehr Medizinstudienplätze sollen ärztliche Versorgung sicherstellen

Oldenburg – Der Ausbau des Medizinstudiengangs in Oldenburg soll einen wichtigen Beitrag zur ärztlichen Versorgung in Niedersachsen leisten. Das teilte das Wissenschaftsministerium am vergangenen Freitag nach einem Treffen mit Vertretern der Universität Oldenburg, der Kliniken und der Wirtschaft mit.
Ziel der Landesregierung ist demnach, weitere Medizinstudienplätze an der European Medical School zu schaffen. „Wir bekennen uns zu unserem dritten hochschulmedizinischen Standort, der einen wichtigen Beitrag zur ärztlichen Versorgung im gesamten ländlichen Raum leistet“, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU).
Der Studiengang in Oldenburg wurde vor acht Jahren gegründet und hat bislang deutlich weniger Studierende als die beiden Medizinstandorte Göttingen und Hannover. Die Landesregierung hatte jüngst Mittel in Höhe von 80 Millionen Euro für den Neubau eines Lehr- und Forschungsgebäudes zugesagt.
Der mit 142 Millionen Euro veranschlagte Bau gilt als Schlüsselinvestition für den Ausbau des Studiengangs. Die Stadt Oldenburg stellt das benötigte Grundstück im Technologie Park Oldenburg zur Verfügung. Unterstützung für den Ausbau kommt zudem aus der Wirtschaft und der Region.
Universitätspräsident Hans Michael Piper sagte, mit der Entscheidung der Landespolitik sei das erste Etappenziel erreicht. „Vor uns liegt aber noch die gemeinsame Aufgabe, die Finanzierung eines Lehrgebäudes zu sichern. Nur so können wir wie vorgesehen 200 Studienanfänger pro Jahr für die Humanmedizin aufnehmen.“
Der Präsident der IHK Niedersachsen, Gert Stuke, verwies darauf, dass die vergangenen Monate gezeigt hätten, wie wichtig eine hervorragende medizinische Versorgung sei. Es sei gut, dass die Region bei diesem Leuchtturmprojekt an einem Strang ziehe. „Die Oldenburgische Wirtschaft steht weiterhin bereit, den Ausbau der Universitätsmedizin aktiv zu begleiten und zu fördern.“
Mehr Ausbildungsplätze in der Pflege sollen in Krankenhäusern in Hannover, Stade, Bad Bevensen im Landkreis Uelzen und Meppen im Landkreis Emsland eingerichtet werden.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hat sich der Niedersächsische Krankenhausplanungsausschuss darauf verständigt, die Grundlagen für die Förderung zusätzlicher Ausbildungskapazitäten zu schaffen.
„Das ist ein wesentlicher Beitrag, um dem Fachkräftemangel in diesem so wichtigen Bereich entgegenzuwirken“, sagte Gesundheitsstaatssekretär Heiger Scholz.
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