Millionen von Forschungsartikeln in Online-Archiven nicht mehr zugänglich

London – Die Archivierung von Online-Beiträgen hält nicht mit dem Wachstum der Forschungsleistung Schritt. Das berichtet die Zeitschrift Nature mit Verweis auf Analysen, die im Journal of Librarianship and Scholarly Communication erschienen sind (2024; DOI: 10.1038/d41586-024-00616-5 und DOI: 10.31274/jlsc.16288).
Danach wird mehr als ein Viertel der wissenschaftlichen Artikel nicht ordnungsgemäß archiviert und aufbewahrt. Die Zeitschrift Nature bezieht sich auf eine Untersuchung von Martin Eve von der Birkbeck University of London.
Eve ist auch in der Forschung und Entwicklung bei der digitalen Infrastrukturorganisation „Crossref“ tätig. Dies ist die größte DOI-Registrierungsagentur und vergibt die Kennungen an etwa 20.000 Mitgliedern, darunter Verlage, Museen und andere Einrichtungen.
DOIs sind eindeutige Codes, die zur Identifizierung und Verknüpfung mit bestimmten Veröffentlichungen wie wissenschaftlichen Artikeln und offiziellen Berichten verwendet werden.
Die in die Studie aufgenommene Stichprobe von DOIs bestand aus einer zufälligen Auswahl von bis zu 1.000 DOIs, die für jede Mitgliedsorganisation registriert waren. Es zeigte sich: 28 Prozent dieser Werke – mehr als zwei Millionen Artikel – erschienen nicht in einem digitalen Archiv, obwohl sie eine aktive DOI hatten.
Viele Menschen nähmen an, dass eine DOI für immer gelte, sagte Mikael Laakso dieses Ergebnis. Er untersucht an der Hanken School of Economics in Helsinki wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Im Jahr 2021 berichtete seine Arbeitsgruppe, dass zwischen den Jahren 2000 und 2019 mehr als 170 Open-Access-Zeitschriften aus dem Internet verschwunden seien.
Eve fordert, „an die langfristige Nachhaltigkeit des Forschungsökosystems zu denken“. „Wenn man 100 Jahre tot ist, werden die Leute dann noch Zugang zu den Dingen haben, an denen man gearbeitet hat?“, fragte er.
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