Millionenförderung für Krebsforschung in Niedersachsen

Hannover – Das „Interdisziplinäre Zentrum für klinische Krebsforschung (IZKKF)“ in Niedersachsen erhält vom Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagenstiftung in den kommenden Jahren eine Förderung von rund 4,5 Millionen.
Das Zentrum gehört zum Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N), einem Zusammenschluss der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Göttingen. Es bündelt und fördert gezielt vernetzte Forschungsaktivitäten im Land, insbesondere wissenschaftsgetriebene klinische Forschung. Projektpartner sind das Universitätsklinikum Oldenburg und das Klinikum Braunschweig, Akademisches Lehrkrankenhaus der MHH.
„Die steigende Zahl von Krebserkrankungen auch in Deutschland ist eine Herausforderung, der sich Forschung, Krankenversorgung und Gesellschaft gemeinsam stellen müssen. Innovative Ansätze in der Krebsforschung sind nötig, um die Krankheit besser zu verstehen und neue Diagnose- und Therapiewege zu finden“, sagte Falko Mohrs (SPD), Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.
Das IZKKF hat zwei Arbeitsschwerpunkte: Das Modul „Inkubator“ fokussiert sich auf die präklinische translationale Krebsforschung. „Es soll gezielt der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden“, betonte der stellvertretende Projektleiter und stellvertretende Sprecher des Universitäts-Krebszentrums Göttingen, Philipp Ströbel.
Das Modul „Sifon“ („Standortübergreifendes Interdisziplinäres Forschungszentrum Onkologie Niedersachsen“) konzentriert sich auf die Förderung klinischer Studien. Hintergrund ist, dass in Deutschland die Anzahl der Studien und der rekrutierten Patienten sinkt. Die Gründe sind laut den Partnern EU-Richtlinien, deutsche Normen und ein hoher administrativer Aufwand.
„Unzureichende regionale Koordination und die Konzentration auf einzelne häufige Krebserkrankungen und wenige Studienzentralen führen dazu, dass wir viele Patientinnen und Patienten nicht einschließen und vulnerable Gruppen, wie Betroffene mit seltenen Tumoren, von Innovationen ausgeschlossen werden“, erläuterte Jörg Haier, Projektleiter des IZKKF und Geschäftsführer des CCC-N in Hannover.
Im Modul Sifon gehe es daher um „die infrastrukturellen und prozessualen Voraussetzungen für das Management und die Rekrutierung in klinische Studien“. Dies soll den Zugang zu forschungsgetriebenen Studien in Niedersachsen verbessern, so der Experte.
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