Hochschulen

Nasenspray statt Spritze: Münchner Forscher zuversichtlich

  • Donnerstag, 6. Oktober 2022
/arborpulchra, stock.adobe.com
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München – Medizin und Politik setzen im Kampf gegen Corona große Hoffnungen auf einen Impfstoff, der per Nasenspray auf die Schleimhäute gelangt.

Der bayerische Gesundheitsmi­nister Klaus Holetschek (CSU) informierte sich heute über die Entwicklung eines neuen Impfstoffs am Kli­nikum der Ludwig-Maximilians-Univer­sität (LMU).

„Die bisherigen bei uns eingesetz­ten Impfstoffe schützen gut vor schweren Verläufen. Nasale Impfstoffe können einen echten Schutz vor Ansteckungen darstellen und wären somit ein großer medizinischer Fort­schritt“, sagte Holetschek laut Mitteilung.

Ziel müsse es sein, den Impfstoff in die Phase der klinischen Prüfung zu überführen. Seit August wird das Forschungsprojekt in München unter der Leitung von Josef Rosenecker mit 1,7 Millionen Euro vom Bundes­gesundheitsministerium unterstützt.

Rosenecker betonte, die derzeit intramuskulär verabreichten Impfstoffe schützten gut vor schweren Verläufen einer Erkrankung, verhinderten jedoch keine Übertragung der Viren. „Nasale Impfungen könnten hingegen bewirken, dass Geimpfte sich nicht mehr infizieren.“ Somit könne verhindert werden, dass Geimpfte Viren symptomfrei trotzdem in sich tragen und andere anstecken.

Ein weiterer Vorteil der nasalen Impfstoffe sei, dass möglicherweise die Akzeptanz fürs Impfen steige – schließlich sei die Variante schmerzfrei. Nebenwirkungen dürften zudem deutlich milder ausfallen.

Schleimhautimpfstoffe sollen eine Immunität direkt am Eintrittsort von SARS-CoV-2 aufbauen und die Erreger dann zügig bekämpfen. Anfang September wurden zwei Präparate in Indien und China zugelassen. Dutzende weitere Kandidaten befinden sich in Entwicklung, einige werden bereits in klinischen Studien getestet.

dpa

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