Netzwerk zur Erforschung und Bekämpfung tropischer Armutserkrankungen gegründet

Würzburg – Ein Netzwerk gegen tropische Armutserkrankungen wollen Organisationen aus Wissenschaft, Kirche, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Würzburg aufbauen. „Unser Ziel ist es, Würzburg im Bereich der Erforschung und Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten bundesweit führend und international weithin sichtbar zu machen“, heißt es in einem entsprechenden Memorandum.
Das Deutsche Zentrum für die sektorübergreifende Bekämpfung Vernachlässigter Tropenkrankheiten (DZVT) sei der erste Schritt. Zu den Unterzeichnern gehören die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, das Missionsärztliche Institut, die Universitätsklinik Würzburg, die Julius-Maximilians-Universität und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS).
Das DZVT soll dem Memorandum zufolge weit über die Infektionsforschung hinaus tätig werden. Die Aufgaben des Zentrums reichten von Volkswirtschaft, Logistik, Politikwissenschaft und Soziologie bis zu Ökologie, Klimaforschung und Medizin.
Die Partner weisen daraufhin, dass mehr als eine Milliarde Menschen in etwa 150 Ländern der Erde mit vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) infiziert seien. Die Folgen für die Betroffenen seien oft verheerend: NTDs könnten chronische Krankheiten und Behinderungen verursachen, die zu Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung führten. Auch die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder leide darunter seit vielen Dekaden.
„Diese Unterzeichnung legt in Würzburg den Grundstein für ein Leuchtturmprojekt in der Bekämpfung von NTDs“, sagte Burkard Kömm, Geschäftsführer der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. August Stich, Vorsitzender des Missionsärztlichen Instituts betonte: „Beim DZVT geht es auch um vernachlässigte Populationen, also Menschen, die keinen Zugang zu Gesundheitsvorsorge haben.“
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