Hochschulen

Neue Ambulanz für Gewaltopfer in Dresden

  • Donnerstag, 24. Juli 2014

Dresden – Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus verbessert die Akutversorgung von in seelische Not geratenen Gewaltopfern. Dazu eröffnete Andrea Fischer, Staats­sekretärin im sächsischen Ministerium für Verbraucherschutz und Soziales, jetzt eine „Trauma-Ambulanz Seelische Gesundheit“. Im Ärztehaus Lukasstraße steht den trauma­tisierten Kindern und Erwachsenen ab sofort ein aus vier Therapeuten bestehen­des Team zur Seite, dem Mitarbeiterinnen der Kliniken für Psychotherapie und Psychoso­matik sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie angehören. Das interdisziplinäre Team kann neben der Akutversorgung auch chronisch Traumatisierten eine ambulante Traumatherapie anbieten.

Wer Gewalt oder andere traumatische Ereignisse am eigenen Leib erfährt, ist oft für Wochen, Monate oder sogar sein ganzes Leben davon beeinflusst: Betroffene leiden beispielsweise unter extremer Reizbarkeit, Alpträumen oder immer wiederkehrenden Bildern der Gewaltsituation.

Diese Symptome können den Alltag stark beeinträchtigen. Der Gesetzgeber hat deshalb das Recht auf eine psychotherapeutische Akutversorgung über das Opferentschädi­gungsgesetz festgeschrieben. Doch diese Möglichkeit wurde bisher in Sachsen kaum in Anspruch genommen. Grund dafür ist, dass viele Opfer von Straftaten nicht genug über eine solche Option wissen. Außerdem war es sehr aufwändig, einen entsprechenden Antrag zur Übernahme der Kosten zu stellen

Das ändert sich mit dem Start der neuen Trauma-Ambulanz am Dresdner Uniklinikum. Opfer von Gewalttaten können nun unbürokratisch zumindest fünf erste Sitzungen in einer Trauma-Ambulanz in Anspruch nehmen. Reicht dies nicht aus, können sie weitere zehn Sitzungen Kurzzeittherapie in Anspruch nehmen.

Die Kosten übernimmt das Land. Die „Trauma-Ambulanz Seelische Gesundheit“ am Universitätsklinikum ist dabei die erste Einrichtung, die Menschen in Sachsen nach dieser Konstellation versorgen kann. In den kommenden Monaten sollen weitere Anlaufpunkte in mehreren sächsischen Städten folgen.

hil

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