Neue Analyseplattform soll Therapie des Pankreaskarzinoms verbessern

Regensburg – Arbeitsgruppen der Universität und des Universitätsklinikums Regensburg entwickeln zusammen mit Industriepartnern eine sogenannte Drug-Screening-Plattform, welche die Therapie beim Pankreaskarzinom verbessern soll. Das Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWK) fördert das Vorhaben mit 750.000 Euro.
Im Rahmen des Projektes werden Tumorzellen des Patienten nach einer Operation von einem Industriepartner zu kugelartigen Zellkolonien – sogenannten Tumorsphären – aufgebaut. Zusammen mit Primärmaterial des Pankreastumors werden sie dann zu „patient-derived xenografts“ (PDX) weiterentwickelt.
Mit ihrer Hilfe können Ärzte und Wissenschaftler laut den Arbeitsgruppen das Tumorwachstum bewerten und die Wirksamkeit und Selektivität von Therapeutika auf das Wachstum der Tumorzellen einordnen. Auch Angiogeneseprozesse, das Einwachsen des Tumors in das umliegende Gewebe und Resistenzen auf Therapeutika lassen sich erkennen.
Dazu werden die PDX unter anderem histologisch untersucht und charakterisiert. Alle Daten des Patienten und seines Tumors werden zudem auf einer neuen Online-Plattform zusammengestellt – dies ermöglicht laut dem Forschungskonsortium eine enge Vernetzung von Chirurgie, Labormedizin, Anatomie, Pathologie und der Grundlagenforschung.
Mithilfe der Plattform können die Beteiligten Metadaten, Befunddaten und Bilddaten teilen und so schnell und effektiv zusammenarbeiten. „Ziel der Drug-Screening-Plattform ist es, innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums die beste Therapieoption mit den geringsten Nebenwirkungen zu ermitteln, um die Behandlung von Pankreas-Karzinomen und letztlich auch weiteren Tumoren in Zukunft zu verbessern“, hieß es aus Regensburg.
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