Neue Datenbank zum Nutzen der stereotaktischen Strahlentherapie bei Herzrhythmusstörungen

Kiel – Die stereotaktische Strahlentherapie ist ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung schwerer ventrikulärer Tachykardien. Die nicht invasive, einmalige Hochpräzisionsbestrahlung wurde 2018 am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, erstmalig in Deutschland mit dieser Indikation angewandt.
Die ersten Erfahrungswerte sind laut den Kieler Ärzten vielversprechend, dennoch müsse noch mehr über die Langzeitergebnisse dieser innovativen Behandlung in Erfahrung gebracht werden. Daher hat das vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union geförderte STOPSTORM-Konsortium eine europaweite Datenbank eingerichtet, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung besser zu verstehen.
Das Behandlungsregister für die stereotaktische Strahlentherapie von Herzrhythmusstörungen („Stereotactic Arrhythmia Radioablation“, STAR) ist nun eröffnet worden und wird in Deutschland durch die Klinik für Strahlentherapie des UKSH, Campus Kiel, koordiniert.
Eine Studie namens „RAVENTA“ ergänzt die Arbeit. Sie soll die Durchführbarkeit und Sicherheit der STAR-Behandlung an 20 Patientinnen und Patienten in Kiel, Lübeck, Mannheim, Berlin, Hannover, München und Dresden untersuchen.
„Aktuell ist es noch zu früh für eine abschließende Beurteilung, aber wir konnten bereits erhebliche und rasche Abnahmen der ventrikulären Tachykardien bei einem Großteil der Patientinnen und Patienten beobachten. Schwere behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten bislang nicht auf“, sagte David Krug, stellvertretender Direktor der Klinik für Strahlentherapie am Campus Kiel.
Das Projekt wird in Deutschland auch von der Arbeitsgruppe Elektrophysiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) begleitet.
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