Neue Therapieeinheit zum multiplen Myelom in Würzburg
Würzburg – Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat eine neue „Wilhelm Sander-Therapieeinheit multiples Myelom“ eröffnet. „Im neuen Zentrum entwickeln wir in einer weitgreifend interdisziplinären Zusammenarbeit vor allem neue Untersuchungswege der Erbsubstanz des Tumors, neue Techniken der Bildgebung und letztlich neue Immuntherapieansätze“, sagte der Leiter der Therapieeinheit, Hermann Christof Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des UKW.
Besonders wichtig für die Patienten seien außerdem die fächerübergreifenden Sprechstunden, da die Krankheit viele verschiedene Organsysteme umfassen könne. „Durch die Einbindung von Kollegen der Hämatologie/Onkologie, der Orthopädie, der Strahlentherapie sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie können wir die Betroffenen noch deutlich besser betreuen“, so Einsele.
Beim multiplen Myelom entarten im Knochenmark bestimmte Immunzellen. Sie überfluten den Körper mit fehlerhaft produzierten Antikörpern, unterdrücken durch ihr aggressives Wachstum die Blutbildung und schädigen durch verstärkten Knochenabbau das Skelett. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 3.500 Menschen an dieser bösartigen Variante des Lymphknotenkrebses, für die es noch keine Standardtherapie gibt. „Die Heilung des multiplen Myeloms und seiner vielen Komplikationen ist nach wie vor eine der großen Herausforderungen in der onkologischen Forschung“, unterstrich Einsele.
Der Name der Therapieeinheit leitet sich von der Wilhelm Sander-Stiftung ab, die die neue Zentrumsstruktur mit rund drei Millionen Euro fördert.
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