Hochschulen

Neuer UKE-Direktor will für Klinikberufe begeistern

  • Mittwoch, 11. Januar 2023
Christian Gerloff /Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Christian Gerloff /Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Hamburg – Menschen, Campusentwicklung und digitale Transformation – diese Themenbereiche hat der neue Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Christian Gerloff, zu seinen Arbeits­schwerpunkten für die nächsten fünf Jahre erklärt.

Es sei enorm wichtig, mehr Menschen für Berufe in der Medizin zu begeistern, sagte er gestern in Hamburg im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus.

„Das ist eine Riesenherausforderung. Aber damit steht und fällt unser Erfolg in den nächsten Jahren.“ Sollte das – auch mit Blick auf den Fachkräftemangel – nicht gelingen, fürchtete Gerloff, dass das UKE viel „von dem Fortschritt, den es schon gibt und den wir noch errei­chen wollen, gar nicht umsetzen“ könne.

Gerloff ist Facharzt für Neurologie und seit 2006 in leitenden Positionen beim UKE tätig. Seit Jahresbeginn ist er neuer Ärztlicher Direktor am UKE. Der Mediziner hatte die Nachfolge von Burkhard Göke angetreten, des­sen Vertrag Ende 2022 ausgelaufen war.

Als zweiten Schwerpunkt sieht er die Weiterentwicklung des UKE-Campus. Es seien noch viele Neubauten nö­tig, um die wachsende Zahl von Patienten und Mitarbeitern bewältigen zu können. „Das UKE hat sich quasi verdoppelt in den vergangenen 15 Jahren.“ Den dafür erstellten Zukunftsplan 2050 mit mehreren Phasen wer­de er weiter umsetzen.

Punkt drei sei die digitale Transformation. Ein digitales Infrastruktursystem habe das UKE bereits seit 2009. So konnte das Klinikum bereits 2011 die digitale Krankenakte einführen. Nun solle auch die Ver­net­zung mit den Patienten und Leistungserbringern ausgebaut werden.

Zudem plant Gerloff den Einsatz eines lernenden Informationssystems basierend auf vielen Millionen Daten­sätzen. Das könne nicht nur helfen, Medizin sicherer und effektiver zu machen, indem beispielsweise Pro­zes­se verbessert und Wartezeiten verkürzt werden.

Auch helfende Warnhinweise bei Verdachtsdiagnosen von Krankheiten seien möglich. Das sei noch in keinem Krankenhaus weltweit tatsächlich Routine. „Aber die Reise geht da hin und es ist ein Ziel, da ganz weit vorne mitzuspielen. Das würde wirklich eine Transformation bedeuten und dann wird das Arbeiten anders.“

Für das UKE arbeiten Gerloff zufolge rund 14.000 Menschen. Sie versorgen im Jahr etwa eine halbe Million Patientinnen und Patienten, 90.000 davon in der Notaufnahme. Kernaufgabe des UKE als Unimedizin sei neben der Grundversorgung die Hochleistungsmedizin. Dazu gehörten bei­spiels­­weise die Forschung und Weiterentwicklung von Stammzellentransplantationen und Gentherapien für seltene Krankheiten.

dpa

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