Hochschulen

Neues Angebot für Kinder mit spastischer Lähmung in Bonn

  • Donnerstag, 30. Juni 2016

Bonn – Eine fächerübergreifende „Große Spastik-Sprechstunde“ hat die pädiatrische Neu­ro­chirurgie des Universitätsklinikums Bonn eingerichtet. Sie soll Kindern und Jugend­lichen, die an einer spastischen Lähmung leiden, schnellen Zugang zu einer individuellen Behandlung ermöglichen.

„Wir haben großes Glück, dass wir hier auf dem Venusberg-Campus alle für die Thera­pie einer Spastik notwendigen Spezialisten vom Kinderorthopäden über den Neuropä­di­ater bis hin zum Physiotherapeuten und Orthesenbauer haben. Das erspart den Eltern eine Odyssee“, erklärte Hannes Haberl, Leiter der pädiatrischen Neurochirurgie und der Spastik-Sprechstunde am Universitätsklinikum Bonn.

Etwa 30.000 bis 40.000 Kinder und Jugendliche leben in Deutschland mit der durch eine infantile Cerebralparese erhöhte Muskelspannung, die sich in einem stark gestörten Gang­bild, oftmals verkrümmter Wirbelsäule sowie Hör-, Sprach- und Koordinationsstö­rungen zeigt. Die Behandlung einer Spastik umfasst derzeit die Linderung ihrer Symp­tome. Physiotherapie kann die spastischen Muskeln dehnen und ihre Antagonisten stär­ken, um die Beweglichkeit des Patienten zu erhöhen. Dabei wirkt die Injektion von Botuli­numtoxin während der Wachstumszeit unterstützend.

Um auf die Dynamik der Erkrankung einzuwirken, ist gegebenenfalls ein minimalinvasiver Eingriff am Rückenmark notwendig. Dabei identifiziert der Neurochirurg überaktive Ner­ven­fasern und kappt sie. Auch nach dieser Operation muss der Patient seine Muskulatur trainieren, um mehr Beweglichkeit zu erlangen.

hil

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