Neues Besuchsverbot an der Charité mit wenigen Ausnahmen

Berlin – Die Berliner Charité hat in der Coronapandemie von heute an erneut ein striktes Besuchsverbot verhängt. Es solle bis Ende Januar gelten, sagte ein Sprecher. Bei der anhaltend angespannten Situation müssten mögliche Infektionswege von außen in die Kliniken verhindert werden. Ausgenommen seien allein Besuche bei Kindern unter 16 Jahren und Schwerstkranken.
Bei der Versorgung der COVID-19-Patienten sei keine Trendwende erkennbar. Die Charité erlebe derzeit eine nie gekannte Belastung von Ärzten und Pflegepersonal, so der Sprecher. Deshalb habe der Vorstand das Notfallprogramm, das seit 17. Dezember gilt, nochmals verlängert – nun bis zum 22. Januar. Behandelt werden können in diesem Modus über COVID-19 hinaus nur Notfälle, Härtefälle und Tumorpatienten.
Insbesondere die hohe Anzahl von Intensivpatienten zwinge zu diesem Schritt, sagte Martin Kreis, Charité-Vorstand für die Krankenversorgung. Nach dem Lagebericht von gestern sind 35,2 Prozent aller Berliner Intensivbetten mit COVID-Patienten belegt. Der Grenzwert der Coronaampel ist in diesem Bereich auf 25 Prozent festgelegt – die Realität liegt also weit darüber.
Der kommunale Klinikkonzern Vivantes hat bereits seit Mitte Oktober ein ähnliches Besuchsverbot für alle seine Krankenhäuser verhängt.
Die Charité verhängte eine solche Regelung zuletzt zu Beginn der Coronapandemie im Frühjahr. In der Zwischenzeit waren Besuche manchmal nur eingeschränkt möglich, aber nicht strikt verboten.
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