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Neues Graduiertenkolleg zu Unverträglichkeits­reaktionen bei künstlichen Gelenke und Wundauflagen

  • Montag, 2. Dezember 2024
/SciePro, stock.adobe.com
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Rostock/Greifswald – Die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein neues Graduiertenkolleg „Systemische und lokale Reaktionen bei Unverträglichkeiten gegenüber Biomaterialien für Gelenk- und Hautläsionen“ (SYLOBIO). Die Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald sowie die Universität Rostock beteiligen sich daran.

Biomaterialien für den künstlichen Gelenkersatz oder als Wundauflagen bei chronischen Hautwunden setzen im Laufe der Zeit verschiedene Stoffe frei. „Bei Verschleißvorgängen werden Abriebpartikel aus Metallen, Kunststoffen oder auch Keramiken sowie Ionen freigesetzt, die sich im ganzen Organismus verteilen können“, erläuterte der Sprecher des Kollegs, Rainer Bader von der Orthopädischen Klinik der Universitätsmedizin Rostock.

Dabei könnten teils gravierende Folgen zum Beispiel bei einer hohen Metallbelastung auftreten. Diese zeigten sich beispielsweise in Seh- und Hörbeeinträchtigungen, aber auch in der Schwächung von Herz-, Nieren- oder Hirnfunktionen. „Das Verständnis dieser Vorgänge ist notwendig, um letztlich gegen die Entzündungsreaktionen bei einer Biomaterialunverträglichkeit vorgehen zu können“, betonte Bader.

In dem Graduiertenkolleg sollen 23 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unter anderem aus der Medizin, den Natur- und Materialwissenschaften, der Bioinformatik und der Systembiologie materi­al­induzierte Entzündungen und patientenspezifische Reaktionen im Gewebe erforschen.

„Das neue Graduiertenkolleg SYLOBIO ist ein wichtiger Impuls für die Forschung an der Schnittstelle von Medizin, Materialwissenschaften und Bioinformatik“, sagte die Rektorin der Universität Rostock, Elizabeth Prommer. Die DFG fördert das Kolleg in den kommenden fünf Jahren mit rund 8,1 Millionen Euro.

hil

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