Neues Mikroskopierverfahren für die Augenheilkunde

Rostock – Eine Arbeitsgruppe aus Rostock hat ein dreidimensionales laserbasiertes Mikroskopieverfahren entwickelt, mit dem sich Zellstrukturen des Auges schneller darstellen lassen als mit herkömmlichen Verfahren.
Die neue Methode nutzt bewusst erzeugte Farbfehler einer speziell entworfenen Optik in Verbindung mit einem Laser, der seine Wellenlänge periodisch ändert, um die Fokustiefe beim Mikroskopieren zu verändern.
Im Gegensatz zum konventionellen Laserscanningmikroskop benötigt die neue Methode keine mechanischen Verschiebeelemente zur Fokuspositionierung mehr. Die Technik ist dadurch so schnell, dass sie erstmals die Aufnahme eines Volumenausschnitts der Hornhaut des Auges mit voller Tiefenausdehnung in etwas weniger als einer Sekunde ermöglicht.
Diese neue Methode erlaubt auch eine besonders schnelle Darstellung optischer Schnitte durch die Hornhaut. So können Zellstrukturen im Auge ohne Bewegungsartefakte in Echtzeit dargestellt werden, insbesondere Epithelzellen und Nerven.
An der neuen Methode hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Medizin, Biologie und Physik geforscht. Die Wissenschaftler um Oliver Stachs, Leiter der Arbeitsgruppe Experimentelle Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock, und Heinrich Stolz von der Universität Rostock, hoffen, dass ihr patentiertes Verfahren auch in anderen medizinischen Fachgebieten wie der Dermatologie oder Gynäkologie angewendet werden kann.
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