Neues Naturstoffzentrum an urologischer Uniklinik in Mainz

Mainz – Die Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Mainz hat ein sogenanntes Naturstoffzentrum eingerichtet. Arbeitsgruppen des Zentrums wollen untersuchen, welche Naturstoffe Therapieresistenzen bei Prostata-, Nieren- und Harnblasenkrebs überwinden können und welche Naturstoffe allgemein gegen urologische Tumore wirksam sein könnten.
Ziel ist, etablierte Behandlungsmethoden um den Einsatz von Naturstoffen zu ergänzen. Der Fokus liegt auf pflanzlichen Extrakten und daraus isolierten Wirkstoffen, beispielsweise Artesunat aus dem Einjährigen Beifuß, Curcumin aus der Kurkumawurzel oder Sulforaphan aus Brokkoli.
„Für die Translation der erzielten Erkenntnisse ist es von enormem Vorteil, dass das neue Zentrum in die Strukturen des uroonkologischen Zentrums eingebettet ist und mit den Fachbereichen Biologie und Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz kooperiert“, sagte Axel Haferkamp, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Mainz.
Die Brigitta & Norbert Muth Stiftung fördert das Vorhaben für fünf Jahre mit einer halben Million Euro. „Bei Betroffenen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung ist der Wunsch nach alternativen Behandlungen groß“, erklärte der Leiter des Zentrums, Roman Blaheta.
Manche der auf dem Markt erhältlichen Produkte entbehrten aber jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Daher könne eine Selbsttherapie schwerwiegende Folgen haben, insbesondere wenn sie falsch angewendet werde.
„Daher möchten wir als Naturstoffzentrum den Patienten und auch behandelnden Ärztinnen und Ärzten eine seriöse Informationsplattform bieten und dazu beitragen, Naturstoffe evidenzbasiert in die Tumorbehandlung einzubringen“, so der Experte.
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