Neues Zentrum für seltene Hörstörungen in Göttingen

Göttingen – Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat in ihrem Zentrum für Seltene Erkrankungen einen neuen Schwerpunkt zu Hörstörungen eingerichtet. Verschiedene Einrichtungen der UMG auf den Gebieten der Diagnostik, Erforschung und Behandlung arbeiten darin fachübergreifend zusammen. Ziel ist es, neue Behandlungs- und Forschungsinfrastrukturen für Hörstörungen innerhalb der UMG zu etablieren und die Versorgung betroffener Patienten zu verbessern.
„Seltene Hörstörungen erfordern eine fachübergreifende Expertise“, sagte Dirk Beutner, Mitglied der Zentrumsleitung und Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der UMG. Das neue Zentrum werde eine entscheidende Lücke schließen, indem es den Patientinnen und Patienten mit Hörstörungen einen direkten Weg zu einer präzisen Diagnose biete.
Die Wahrscheinlichkeit einen Hörverlust zu erleiden, nimmt im Laufe des Lebens zu und kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgeführt werden – viele davon sind genetisch bedingt. Derzeit sind laut den Göttinger Expertinnen und Experten mehr als 150 Taubheitsgene bekannt. Hinzu kommen viele weitere genetische Erkrankungen, bei denen auch andere Organsysteme betroffen sind.
Jede genetische Form wird als eigene seltene Krankheit eingestuft. Das bedeutet, dass Schwerhörigkeit zwar insgesamt häufig vorkommt, aber Hunderte von molekular unterschiedlichen seltenen Erkrankungen umfasst.
„Seltene Hörstörungen lassen Betroffene und ihre Familien oft isoliert und ohne Perspektiven zurück. Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die das Zentrum für seltene Hörstörungen unseren Patientinnen und Patienten bieten wird“, betonte Nicola Strenzke, Sprecherin des Zentrums für seltene Hörstörungen sowie Ärztliche Leitung der Audiologie der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des UMG. Das Zentrum für seltene Hörstörungen ist das elfte Spezialzentrum im Zentrum für Seltene Erkrankungen Göttingen.
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