Hochschulen

Neurologische Erkrankungen: Neue Forschungsgruppe an der Charité

  • Donnerstag, 27. Juli 2023
Autoantikörper (rot) binden an Nervenzellen (blau) und stören deren Funktion. /Isabel Bünger, Charité
Autoantikörper (rot) binden an Nervenzellen (blau) und stören deren Funktion. /Isabel Bünger, Charité

Berlin – Die Ursachen, Diagnose und Behandlung von antikörpervermittelten neurologischen Erkrankungen untersucht die neue klinische Forschungsgruppe „BecauseY“ unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Gruppe mit 6,2 Millionen Euro für zunächst vier Jahre.

Entzündliche neurologische Erkrankungen können durch Infektionserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden oder durch Autoimmunprozesse, die körpereigenes Hirn- oder Nervengewebe schädigen.

Dabei können bei einer Reihe von Patienten sogenannte neuronale Autoantikörper die Kommunikation zwischen den Nervenzellen beeinträchtigen und so Autoimmunerkrankungen des Nervensystems auslösen.

„Die derzeitige Forschung legt nahe, dass noch viele weitere neurologische und psychiatrische Symptome mit fehlgeleiteten Immunprozessen, also Autoimmunität, zusammenhängen“, sagte Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité und Sprecher der Klinischen Forschungs­gruppe. Zudem könnten Autoantikörper bei einer Vielzahl von Erkrankungen zusätzliche krankheitsverändern­de Auswirkungen haben.

Die Wissenschaftler wollen die Häufigkeit, die Angriffspunkte und die Funktionen von Autoantikörpern bei neurologischen Erkrankungen bestimmen, neue diagnostische Tests und bildgebende Verfahren für das Gehirn sowie innovative Therapien entwickeln.

„Ein solches Zentrum mit explizitem Fokus auf Antikörper-vermittelten Erkrankungen ist bislang nicht etab­liert“, erklärte Harald Prüß, Koordinator der klinischen Forschungsgruppe.

hil

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