OP-Wochen führen Studierende an operative Fächer heran

Halle – Ein besonderes Lehr- und Lernangebot startet heute wieder für die Medizinstudierenden und die Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen in Halle. Im Rahmen der „Halleschen OP-Wochen“ übertragen erfahrene Operateure zwei Wochen lang jeweils von Montag bis Donnerstag zwischen 18 und 20 Uhr eine Operation live aus dem Zentral-OP in den Hörsaal des Universitätsklinikums.
Im Hörsaal sitzen angehende Humanmediziner, Zahnmediziner, Gesundheits- und Pflegewissenschaftler sowie Auszubildende zusammen. Die jeweiligen Fälle werden anonymisiert vorgestellt und hinsichtlich des Krankheitsbildes, der zugrundeliegenden Anatomie und Pathophysiologie sowie der Therapieprinzipien und der OP-Technik erläutert. Die Studierenden und Auszubildenden können Fragen stellen, die entweder von den Moderatoren im Hörsaal beantwortet oder an die Operateur direkt im OP gerichtet werden.
„Neben dem Einsatz der Kollegen für die OP-Wochen gebührt auch Dank unseren Patienten, die in für sie nicht leichten Situationen bereit sind, sich für die wissenschaftliche und praktische Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Das ist wirklich großartig“, sagte Stefan Plontke, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie und Initiator der OP-Wochen.
„Die OP-Wochen haben wir geschaffen, weil die Studierenden im Laufe ihrer Ausbildung aus Kapazitätsgründen und wegen der Struktur des Studiums nicht die Möglichkeit haben, bei allen denkbaren Eingriffen selbst mit im Operationssaal zu stehen. Mit der Live-Übertragung ist es aber fast so, als wären sie direkt dabei, weil auch jeder Handgriff vom Operateur erklärt wird und sie dazu Fragen stellen können“, erläuterte Plontke.
Diesmal stehen im Zeitraum vom 19. bis 22. November eine Operation an der Halsschlagader, eine Schulterarthroskopie, eine herzchirurgische OP und eine hörverbessernde Mittelohr-Operation auf dem Stundenplan. In der zweiten Woche sind eine Bandscheiben-Operation und eine laparoskopische Hysterektomie geplant sowie die roboterassistierte Entfernung eines Nierentumors und eine Keratoplastik, also eine Hornhaut-Operation am Auge, bei der ein Transplantat eingesetzt wird.
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