Post COVID: Projekt soll Diagnostik und Therapie verbessern

Marburg – Mit einem Forschungsprojekt will die Marburger Universitätsmedizin die Diagnostik und Therapie für Patienten mit Coronaspätfolgen verbessern. Digital-basiert und barrierefrei sollten passende Angebote für die Menschen in Hessen geschaffen werden, teilten die Marburger Philipps-Universität und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) mit.
Projektleiter Bernhard Schieffer habe 3,8 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für das Projekt eingeworben. Während der Coronapandemie hatte die Kardiologie des UKGM eine Spezialsprechstunde für von Post COVID betroffene Patienten eingerichtet.
Auch heute noch träten diese Spätfolgen bei etwa sechs bis acht Prozent aller Re- und Neuinfektionen auf und könnten erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität der Betroffenen bis hin zu Berufsunfähigkeit zur Folge haben, hieß es.
Als Long COVID definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Coronainfektion bestehen, als Unterform Post-COVID-Syndrom dauern sie länger als zwölf Wochen an. Die genauen Ursachen sind noch immer unklar.
In den COVID-Ambulanzen des Uniklinikums warten den Angaben zufolge derzeit rund 3.000 Patienten jeweils bis zu einem Jahr auf einen Termin. Ziel von dem Forschungsprojekt „Progress“ sei, die Wartezeit der Betroffenen bis zu Diagnose und Therapiebeginn zu verkürzen.
Im Kern geht es um einen innovativen klinischen Algorithmus, der neben standardisierter Diagnostik auch maßgeschneiderte Therapie- und Nachsorgekonzepte sowie eine Überwachung des Therapieerfolgs ermöglichen soll.
Um Patienten eine schnellere Aufnahme in die ambulante Behandlung zu ermöglichen, seien Haus- und Fachärzte, Hochschulambulanzen sowie Patientenselbsthilfegruppen in das Projekt eingebunden.
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