Projekt der Universitätsmedizin Halle will Demenzforschung enger mit der Praxis verknüpfen

Halle – Eine Arbeitsgruppe aus dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Universitätsmedizin Halle (Saale) will Wissenschaftler und Pflegende beziehungsweise Ärzte zusammenbringen, um drängende Praxisfragen zur Versorgung von Demenzkranken zu beantworten. Zum Thema Demenz sei in den vergangenen Jahren viel geforscht worden, die Ergebnisse mündeten jedoch „weder in relevantem Ausmaß noch zeitnah in die Pflegepraxis ein“, kritisiert die Projekt-Koordinatorin und Pflegewissenschaftlerin Anja Bieber.
„Mit dem sogenannten ‚Living Lab Demenz Ansatz‘ bringen wir Wissenschaftler und Praxisvertreter in eine enge Kooperation und versuchen, die Fragen rund um die Pflege von Menschen mit Demenz praxisnah und aktuell zu bearbeiten“, erläutert sie. Dieses Konzept des Wissenschafts-Praxis-Transfers stamme aus den Niederlanden und werde nun an die Thematik Demenz angepasst.
Das neue Projekt „PraWiDem – Pflegepraxis und Wissenschaft zum Thema Demenz“ wird im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie vom Bundesministerium für Gesundheit über drei Jahre gefördert. Der Standort Halle erhält Fördermittel in Höhe von 326.000 Euro.
Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Universitätsmedizin Halle leitet das Projekt zusammen mit zwei wissenschaftlichen Kooperationspartnern: der Universität zu Köln und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Zudem sind die Paul-Riebeck-Stiftung in Halle für die stationäre Pflege und das Diakonissenhaus Zion Aue im Erzgebirge für die ambulante Pflege sowie die Städtischen Seniorenheime Krefeld Teil des Verbundprojekts.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: