Projekt fördert seelische Gesundheit von Menschen, die Angehörige mit Demenz pflegen

Mainz – Die Pflege von Angehörigen mit Demenz im häuslichen Umfeld kann eine große Belastung sein – mit möglichen negativen Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit der Pflegenden.
Insbesondere für stressbezogene Erkrankungen, wie Anpassungs- und Angststörungen, Depressionen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rückenleiden oder andere Schmerzbeschwerden besteht für pflegende Angehörige im Vergleich zu Nicht-Pflegenden ein erhöhtes Risiko.
Daher hat die Universitätsmedizin Mainz das Modellprojekt „Digitale Resilienzförderung für Angehörige von Menschen mit Demenz (DREAM)“ initiiert. Ziel ist es, für diese Personengruppe ein Onlinehilfsangebot zu entwickeln und zu implementieren.
„Im Alltag von Menschen mit Demenz sind pflegende Angehörige eine unverzichtbare Stütze für ein selbstbestimmtes Leben. Sie durch gezielte Hilfen und Angebote zu stärken, ist daher ein zentrales Ziel der rheinland-pfälzischen Demenzstrategie“, sagte Denis Alt (SPD), Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz. Das Land unterstütze das Vorhaben daher mit rund 417.000 Euro, so Alt.
In dem Onlineangebot will die Arbeitsgruppe des Modellprojekts den pflegenden Angehörigen eine unkomplizierte Möglichkeit bieten, sich ortsungebunden und anonym über das Thema Demenz und Pflege zu informieren. Zudem soll die App Anregungen und Anleitungen zur präventiven und heilenden Selbstfürsorge geben.
An dem Projekt beteiligen sich neben der Universitätsmedizin das Leibniz-Institut für Resilienzforschung Mainz und das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik Kaiserslautern. In Deutschland leben aktuell rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung, in Rheinland-Pfalz sind es etwa 83.000.
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