Hochschulen

Projekt zum Lungenkrebsscreening in Mainz angelaufen

  • Dienstag, 20. August 2024
/kelvn, stock.adobe.com
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Mainz – Die Universitätsmedizin Mainz hat ein neues Projekt zum Lungenkrebsscreening gestartet. Ziel von „Lu­cas“ (Lung Cancer Screening: Minimizing harm and maximizing benefit) ist, Patienten zu identifizieren, die am meisten gefährdet sind, an Lungenkrebs zu erkranken und die deshalb am wahrscheinlichsten von einer Früherkennung profitieren würden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Arbeit mit 1,1 Millionen Euro. Beteiligt sind neben dem Universitären Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und dem Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, das die Koordination des Forschungsverbundes übernimmt, sowie die Tiroler Privatuniversität UMIT Tirol.

Lungenkrebs ist in Deutschland mit etwa 45.000 Todesfällen pro Jahr die häufigste krebsbedingte Todesursa­che. Eine wirksame Früherkennung von Lungenkrebs könnte äußerst effektiv sein, um die Heilungschancen zu ver­bessern. Das haben verschiedene Studien untermauert, in denen eine Niedrigdosiscomputertomografie (LDTC) als präventive Untersuchungsmethode genutzt wurde.

„Gleichwohl muss der Nutzen des LDCT-Screenings sehr gut gegen potenzielle Schäden wie etwa falsch posi­tive Befunde und die damit verbundenen Konsequenzen abgewogen werden“, sagte Philipp Wild, Leiter Prä­ven­tive Kardiologie und Medizinische Prävention am Zentrum für Kardiologie in Mainz.

Es sei daher entscheidend, diejenigen Personen zu identifizieren, die am meisten gefährdet seien, an Lungen­krebs zu erkranken und die deshalb am wahrscheinlichsten von einem Screening zur Früherkennung von Lungenkrebs profitieren würden.

Laut der Projektgruppe lassen sich Personen mit einem hohen Lungenkrebsrisiko am besten durch eine Kom­bina­tion von Informationen zu Risikofaktoren – Stichwort Rauchen – und speziellen proteomischen und epigeneti­schen Biomarkern identifizieren.

Im Projekt wollen die Wissenschaftler ein entsprechendes Risikoprofil ermitteln. Sie können dazu auf die Da­ten von beinahe 55.000 Personen zurückgreifen. Diese stammen aus der UK Biobank, sowie der Heidelberger ES­THER-Studie und der Mainzer Gutenberg-Gesundheitsstudie.

„Aufgrund der Verfügbarkeit der über viele Jahre gesammelten Daten und Bioproben sowie einer Fülle bereits vorhandener Biomarkerdaten aus den Vorarbeiten in unserem Verbund müssen wir nur wenige zusätzliche Blutuntersuchungen durchführen“, so Wild.

Ziel ist es laut den Projektpartnern, ein valides Risikomodell zu entwickeln, das als Basis für ein zielge­richtetes Lungenkrebsscreening dienen kann.

hil

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