Psychische Erkrankungen: Zentrum soll Präventionsprogramme entwickeln

Würzburg – Ein „Deutsches Zentrum für Präventionsforschung Psychische Gesundheit“ (DZPP) hat die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg gegründet. Es soll unter anderem Präventionsprogramme zur Verringerung psychischer Erkrankungen entwickeln, ihre Effektivität evaluieren und sie in der Fläche verfügbar machen. Zudem berät das DZPP Betroffene, Familienangehörige, Schulen und andere Institutionen.
Getragen wird das Zentrum von den JMU-Fakultäten für Medizin und Humanwissenschaften. Die Leitung wurde Marcel Romanos übertragen, dem Direktor der kinder- und jugendpsychiatrischen Universitätsklinik, zusammen mit Paul Pauli, dem Leiter des Lehrstuhls für Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie.
„In welchem Lebensalter Präventionsprogramme sinnvoll sind, ist gut bekannt“, hieß es aus dem Zentrum. Um beispielsweise Sozialverhaltensstörungen zu verhindern, sei eine Intervention bereits im Kindergartenalter denkbar. Um sozialen Phobien effektiv zu begegnen, sollte man bei Acht- bis Zwölfjährigen ansetzen, und eine Prävention von psychotischen Störungen mache etwa ab dem 14. Lebensjahr Sinn.
Auch der Übergang ins Erwachsenenalter sei eine Hochrisikophase, in der geeignete Interventionen einen Nutzen böten. „Wichtig und sinnvoll sind auch präventive Interventionen nach besonderen Lebensereignissen, etwa nach schweren Erkrankungen oder Unfällen, die psychische Erkrankungen auslösen können und den Verlauf der Genesung negativ beeinflussen“, so die Würzbürger Ärzte und Wissenschaftler.
Das neue Zentrum wird auf dem Campus Nord in einen Neubau der Universität Würzburg einziehen. Dafür stellt der Würzburger Förderverein „Menschenskinder“ eine Million Euro zur Verfügung.
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