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Rolle der Kalziumstoffwechsel bei Degeneration von Neuronen untersucht

  • Freitag, 14. Oktober 2022
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von Dopamin-ausschüttenden Neuronen in Mittelhirn-Schnitten der Maus. Der Zellkörper ist immunfluoreszenzmarkiert in rot. /Shoumik Roy, Universität Ulm
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von Dopamin-ausschüttenden Neuronen in Mittelhirn-Schnitten der Maus. Der Zellkörper ist immunfluoreszenzmarkiert in rot. /Shoumik Roy, Universität Ulm

Ulm/Oxford – Ein internationales Konsortium untersucht die Rolle des Kalziumstoffwechsels bei der Degene­ration von Dopamin-ausschüttenden Neuronen. Die britische Wissenschaftsstiftung Wellcome Trust fördert das Vorhaben zur Parkinsonforschung mit rund fünf Millionen Euro.

„Mittlerweile ist bekannt, dass bestimmte Dopamin-ausschüttende Neuronen besonders verletzlich sind, die in einer bestimmten Region des Hirnstamms angesiedelt sind: der sogenannten schwarzen Substanz. Wir möch­ten nun herausfinden, warum dies so ist“, erklärte Richard Wade-Martin vom Oxford Parkinson‘s Disease Centre. Der britische Forscher koordiniert das Forschungsprojekt „Compartmentalised calcium handling in dopamine neurons“.

Die Leiterin des Instituts für Angewandte Physiologie an der Universität Ulm, Birgit Liss, ist Mitantragstellerin. „Kalzium ist essenziell, um elektrische und chemische Signale zu erzeugen, die wichtig sind, um zum Beispiel Dopamin freizusetzen. Andererseits ist Kalzium aber auch dafür bekannt, dass es Stress auslösen und sogar den Zelltod herbeiführen kann“, sagte die Wissenschaftlerin.

Es sei deshalb wichtig, dass der Kalzium-Stoffwechsel gut ausbalanciert sei, denn die Dopamin-ausschütten­den Zellen reagierten auf solche Störungen besonders empfindlich, so Liss.

Das internationale Forschungsteam plant, mit Mausmodellen und mit humanen Stammzellen zu arbeiten. Auf diese Weise wollen sie herausfinden, warum Dopamin-ausschüttende Zellen so empfindlich gegenüber Stö­rungen des Kalziumstoffwechsels und anderen Stressoren sind. Das langfristige Ziel ist, Wege zu finden, um diese Nervenzellen resistenter zu machen.

hil

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