Rolle der Kalziumstoffwechsel bei Degeneration von Neuronen untersucht

Ulm/Oxford – Ein internationales Konsortium untersucht die Rolle des Kalziumstoffwechsels bei der Degeneration von Dopamin-ausschüttenden Neuronen. Die britische Wissenschaftsstiftung Wellcome Trust fördert das Vorhaben zur Parkinsonforschung mit rund fünf Millionen Euro.
„Mittlerweile ist bekannt, dass bestimmte Dopamin-ausschüttende Neuronen besonders verletzlich sind, die in einer bestimmten Region des Hirnstamms angesiedelt sind: der sogenannten schwarzen Substanz. Wir möchten nun herausfinden, warum dies so ist“, erklärte Richard Wade-Martin vom Oxford Parkinson‘s Disease Centre. Der britische Forscher koordiniert das Forschungsprojekt „Compartmentalised calcium handling in dopamine neurons“.
Die Leiterin des Instituts für Angewandte Physiologie an der Universität Ulm, Birgit Liss, ist Mitantragstellerin. „Kalzium ist essenziell, um elektrische und chemische Signale zu erzeugen, die wichtig sind, um zum Beispiel Dopamin freizusetzen. Andererseits ist Kalzium aber auch dafür bekannt, dass es Stress auslösen und sogar den Zelltod herbeiführen kann“, sagte die Wissenschaftlerin.
Es sei deshalb wichtig, dass der Kalzium-Stoffwechsel gut ausbalanciert sei, denn die Dopamin-ausschüttenden Zellen reagierten auf solche Störungen besonders empfindlich, so Liss.
Das internationale Forschungsteam plant, mit Mausmodellen und mit humanen Stammzellen zu arbeiten. Auf diese Weise wollen sie herausfinden, warum Dopamin-ausschüttende Zellen so empfindlich gegenüber Störungen des Kalziumstoffwechsels und anderen Stressoren sind. Das langfristige Ziel ist, Wege zu finden, um diese Nervenzellen resistenter zu machen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: