Schmidt wieder Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Rostock

Rostock – Christian Schmidt ist nach der Einstellung des Ermittlungsverfahrens nach Vorwürfen um zweifelhafte Geschäftspraktiken heute wieder zum Vorstandsvorsitzenden der Universitätsmedizin Rostock ernannt worden, wie die Universitätsmedizin in Rostock mitteilte.
„Die Ermittlungen führten zu keinen weiteren Erkenntnissen, die nicht schon durch die internen Ermittlungen des Aufsichtsrates im Jahr 2018 zutage gefördert worden waren“, hieß es in einer Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft Rostock hatte das Verfahren eingestellt, wie ein Sprecher heute bestätigte.
Schmidt war Mitte 2018 nach den Vorwürfen freigestellt worden. Mitarbeiter hatten zugleich über erhöhten Druck geklagt. Ende Juli 2018 wurde er wieder in sein Amt als ärztlicher Vorstand eingesetzt, nachdem sich die Vorwürfe nicht konkretisieren ließen. Nun wird er zudem wieder Vorstandsvorsitzender.
Ein Teil der Ermittlungen sei mangels Tatverdachts eingestellt worden, ein anderer Teil aus prozessökonomischen Gründen, worunter vor allem sechs Reisekostenabrechnungen zählten, hieß es weiter von der Universitätsmedizin. Bei den Reisekosten sei es um eine Summe von etwa 1.500 Euro gegangen. Gegen eine Zahlung in Höhe von 7.000 Euro seien die Ermittlungen eingestellt worden.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Brodkorb sprach von atmosphärischen Störungen im Vorstand, die sich mittlerweile erheblich verbessert hätten. Der Vorstand bestehe aus vier Mitgliedern. Schmidt sprach davon, zivilrechtlich nicht gegen die erhobenen Vorwürfe vorgehen zu wollen. Er arbeitet seit 2014 bei der Universitätsmedizin.
Schmidt unterstrich, dass er das Haus in drei bis fünf Jahren wieder in schwarze Zahlen führen wolle. Er sprach von rund einem Dutzend Großprojekten, die dies ermöglichen sollen, wie etwa das Überprüfen der Arbeitsabläufe. Es gebe fast 7,5 Millionen Euro Rückstellungen für Urlaube und Überstunden.
Ende des vergangenen Jahres sprach das Klinikum davon, für 2019 ein Minus von etwa 32 Millionen Euro einzufahren. Ohne Konsolidierungsmaßnahmen seien in den Folgejahren auch negative Betriebsergebnisse im Bereich von rund 30 Millionen Euro zu erwarten.
Der neue Chef des Aufsichtsrates - Ex-Finanzminister Brodkorb (SPD) – hatte ein umfassendes Sanierungskonzept ankündigt. Als Ursachen für das Minus wurden unter anderem Personalaufbau und Tarifsteigerungen, aber auch Verluste von Tochtergesellschaften genannt.
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