Spezielle Laserbehandlung bei Retinopathia centralis serosa an der Uniklinik Leipzig
Leipzig – Über die Diagnostik und die spezielle Therapie der Retinopathia centralis serosa informiert die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). „Man nimmt an, dass die Aderhautgefäße undicht sind und sich dadurch ein hydrostatischer Druck unter dem Pigmentepithel aufbaut“, erklärt der Direktor der Klinik, Peter Wiedemann. Er hält die Bezeichnung „Chorioretinopathia centralis serosa“ für präziser, weil sie auch auf die Aderhaut und nicht nur auf die Netzhaut verweise.
Das Pigmentepithel ist die Grenzzellschicht zwischen der Aderhaut und den Fotorezeptoren. Durch Mikrorisse gelangt Wasser unter die Netzhaut. Es entstehen Unebenheiten, wodurch die Fotorezeptoren aus ihrer herkömmlichen Lage herausgehoben werden. In der Folge treten Symptome wie Sehverlust oder Kontrastverlust auf. Es kann zu Verdunkelungen im Gesichtsfeld kommen, zu Verzerrungen oder zur Verkleinerung des Wahrgenommenen. „Betroffen sind oft Leute, die bis an die Belastungsgrenze arbeiten“, so Wiedemann. Die erste Behandlung sei deshalb Stressreduktion. Männer sind sechsmal häufiger betroffen als Frauen.
Während der Akutphase in den ersten Wochen klingen die Beschwerden oft von selbst wieder ab. Eine evidenzbasierte Therapie gibt es nicht. Dennoch sind laut der Leipziger Augenklinik Behandlungserfolge möglich. Kortison sollten Ärzte im Fall von RCS nicht einsetzen. Das Gegenteil kann helfen: sogenannte Mineralokortikoidrezeptor-Antagonisten.
Außerdem setzt das UKL auf die sogenannte Photodynamische Therapie. Dazu wird ein Farbstoff in die Blutbahn gespritzt, der das Auge erreicht und mit einem nicht-thermischen Laser aktiviert wird. Ziel ist der zeitweise Verschluss der Aderhaut, so dass sich die Zellen erholen können. Im Vergleich zur thermischen Laserbehandlung sei bei dem Verfahren das Risiko einer Gefäßneubildung geringer.
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