Studieren im Ausland: Europas Studierende unterschätzen die Möglichkeiten

Berlin – Nur ein Bruchteil der Studierenden in Europa nutzen staatliche Stipendien und Darlehen für eine Studium im Ausland. Es könnten potenziell aber sehr viel mehr sein. Das geht aus einer gemeinsamen Studie der Academic Cooperation Association (ACA) und des Deutschen Studentenwerks (DSW) hervor. Die Studie untersuchte die sogenannte Portabilität, also die Mitnahmefähigkeit staatlicher Stipendien und Darlehen für Studierende in den 27 Staaten der Europäischen Union sowie in den vier Ländern der Europäischen Freihandelszone.
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass von den grundsätzlich förderfähigen 1,65 Millionen Studierenden in diesen 31 Ländern im Augenblick nur 60.000 diese Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt nutzen. Das DSW bestätigte diese Zahl gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. „Wenn die einzelstaatlichen Studienfinanzierungsinstrumente portabel sind, muss politisch auch mehr dafür geworben werden. Vielleicht müssen aber auch administrative oder bürokratische Hürden abgebaut werden“, sagte der DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.
Die Studie bezieht auch das Auslands-BAföG für deutsche Studierende ein: Danach nutzen 6,5 Prozent der BAföG-geförderten Studierenden diese finanzielle Unterstützung für einen Auslandsaufenthalt. Rund ein Fünftel der Studierenden in Deutschland erhält BAföG.
Laut der 20. DSW-Sozialerhebung hängt die Auslandsmobilität stark vom sozialen Hintergrund ab: Studierende aus hochschulnahen Elternhäusern gehen doppelt so häufig ins Ausland wie Studierende aus Familien ohne akademischen Hintergrund.
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