Hochschulen

Suche nach Biomarkern für Alzheimerdemenz

  • Dienstag, 8. November 2022
/sewcream, stock.adobe.com
/sewcream, stock.adobe.com

Bonn – Ein Forschungskonsortium unter Federführung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sucht nach Biomarkern im Blut, die den Ausbruch und möglicherweise den Verlauf einer Alzheimeerrkrankung voraussagen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit insgesamt knapp zwei Millionen Euro.

Die Forscher wollen durch die Untersuchung von mehr als 3.000 Blutproben zunächst analysieren, ob Blutbio­marker möglicherweise die Liquoruntersuchung ersetzen könnten. Eine weitere Hypothese des Wissenschaft­lerkonsortiums: Die Blutbiomarker können möglicherweise auch bei der Vorhersage helfen, ob bei Personen ohne oder mit nur sehr leichten kognitiven Defiziten künftig eine kognitive Verschlechterung oder Demenz eintreten wird.

Dafür erfassen die Forscher neben den Proteinmarkern auch genetische Risiko­faktoren. „Wir können für unser Projekt auf mehr als 3.000 Blutproben aus verschiedenen Kohortenstudien zurückgreifen“, sagte Anja Schnei­der, die das Projekt am DZNE leitet. Diese Kohorten beinhalteten kognitiv gesunde Personen, die im weiteren Verlauf über viele Jahre gesund geblieben seien oder sich in Richtung einer Demenz weiterentwickelt hätten.

Die Forscher analysieren im Blut die Proteine Amyloid ß42 und ß40 sowie phosphoryliertes Tau, die mit dem Auftreten einer Alzheimererkrankung in Verbindung stehen. Zugleich untersuchen sie das „Neurofilament Leichte Kette“ (NFL), das mit Nervenschädigungen assoziiert ist.

Darüber hinaus berechnen sie anhand von genetischen Informationen aus dem Blut einen polygenen Risiko­score, also einen rechnerischen Wahrscheinlichkeitswert für das Auftreten einer Alzheimererkrankung.

„Sollten einmal Therapien zur Behandlung der Alzheimererkrankung vorliegen, werden diese sicherlich sehr früh beginnen müssen. Dafür könnte ein blutbasierter Test eine wenig invasive Methode darstellen, um mög­liche Erkrankte zu identifizieren“, hieß es aus der Arbeitsgruppe.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung