Suche nach Ursachen für Resistenzen bei myelodysplastischen Syndromen

Göttingen – Eine Göttinger Arbeitsgruppe sucht nach Therapiestrategien, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie von myelodysplastischen Syndromen (MDS) überwinden lassen. Die Hector-Stiftungen fördern das Projekt „Integrative genetic and functional characterization of treatment-associated clonal Evolution In MDS and AML“ mit rund 320.000 Euro für drei Jahre.
MDS gehören zu den häufigsten Bluterkrankungen des Alters. Die Standardtherapie besteht in einer Behandlung mit Medikamenten, die Vorgänge der Erkrankung blockieren können, die hypomethylierenden Substanzen (hmS).
Damit können bei vielen Patienten die Blutbildung verbessert und das Überleben verlängert werden. Jedoch wirkt die Therapie nach sechs bis 24 Monaten bei den Patienten nicht mehr, weil sich resistente Zellklone entwickeln. Eine allogene Stammzelltransplantation kommt laut der Arbeitsgruppe aber nur bei wenigen Patienten wegen ihres höheren Durchschnittsalters in Frage.
Detlef Haase, Ärztlicher Leiter der INDIGHO-Speziallabore der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Christina Ganster, Laborbereichsleiterin, und Raphael Koch, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der UMG, suchen daher nach Therapiestrategien, mit denen sich Resistenzen bei der Standardtherapie überwinden lassen. „INDIGHO“ steht für „Individuelle Genomdiagnostik für Hämatologie und Onkologie“.
„Ein vielversprechender Ansatz könnte in einer Kombination aus hypomethylierenden Substanzen und Apoptose-induzierenden Substanzen, wie Venetoclax bestehen“, erläutert Haase. Bislang sei unklar, welche molekularen und biologischen Mechanismen bei dieser neuen kombinierten Therapieoption eine Rolle spielten.
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