Hochschulen

Thüringen will Uniklinikum Jena bei Investitionskosten entlasten

  • Freitag, 2. August 2024
/picture alliance, dpa, Michael Reichel
/picture alliance, dpa, Michael Reichel

Jena/Erfurt – Die Landesregierung in Thüringen plant eine Entlastung des Universitätsklinikums Jena bei Aus­gaben für In­vestitionen. Dazu gab es ein Chefgespräch zwischen Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Finanzministerin Heike Taubert (beide SPD).

Nach dpa-Informationen ging es um ein Hilfspaket im zweistelligen Millionenbereich für Thüringens einziges Universitätsklinikum, das kürzlich eine unzureichende Finanzierung beklagt und Bedarf an Landeshilfen sig­nalisiert hatte.

Die geplante Entlastung bei Investitionskosten soll dem 1.400-Betten-Haus den notwendigen Spielraum ver­schaffen, um vorübergehende Finanzierungslücken in der Krankenversorgung durch eine Kreditaufnahme zu schließen.

Einnahmeausfälle bei der Krankenversorgung kann das Land wegen der geltenden gesetzlichen Regelung zur Klinikfinanzierung nicht durch direkte Zuschüsse ausgleichen. Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums kommentierte die Einigung mit Verweis auf die noch andauernden Gespräche zunächst nicht.

Das Land ist einer der Geldgeber des Klinikums, es finanzierte auch den millionenschweren Neu- und Ausbau am Standort Lobeda mit. Außerdem zahlt das Land einen Zuschuss für Forschung und Lehre und beteiligt sich an den Kosten für die Anschaffung von medizintechnischen Großgeräten.

Zudem fließen Drittmittel etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder von Stiftungen. Die Kranken­kassen wiederum übernehmen die Finanzierung der Krankenbehandlung. Sie zahlen an der Diagnose orientierte Festpreise je Behandlungsfall.

Das Klinikum hatte in seinem Hilferuf an das Land darauf verwiesen, dass die Vergütung wesentlicher Son­deraufgaben eines Uniklinikums wie eine hochqualifizierte Notfallversorgung rund um die Uhr, spezialisierte medizinische Zentren, die Behandlung seltener Erkrankungen oder ein hohes Engagement bei der Facharzt­weiterbildung nach den derzeitigen Finanzierungsregelungen nicht kostendeckend sei.

Das Klinikum behandelte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Jahr knapp 46.000 Menschen stationär und rund 517.000 Menschen ambulant. Es beschäftigt knapp 7.000 Menschen in 31 Kliniken und 26 Instituten.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung