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Trainingsmodell für Operationen am Brustkorb aus dem 3D-Drucker

  • Dienstag, 8. Februar 2022
Prof. Dr. Thorsten Walles, Leiter der Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Magdeburg (l), Krankenschwester Esther Meyer (m) und Asistenzarzt Anton Popov (r). /Christian Morawe UMMD
Prof. Dr. Thorsten Walles, Leiter der Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Magdeburg (l), Krankenschwester Esther Meyer (m) und Asistenzarzt Anton Popov (r). /Christian Morawe, UMMD

Magdeburg – Eine Arbeitsgruppe aus Ingenieuren und Medizinern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat auf der Basis von realen Patientendaten ein Ausbildungs- und Trainingsmodell für Opera­tionen am menschlichen Brustkorb entwickelt.

„In der minimalinvasiven Chirurgie stellt der Brustkorb aufgrund seines Knochenpanzers aus Rippen, Brustbein und Wirbelsäule und den durch sie geschützten sensiblen und hochempfindlichen inneren Organen eine besondere Herausforderung für die Behandlungsteams dar“, sagte Thorsten Walles, Leiter der Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Magdeburg und Mitinitiator des Projekts „Magdeburger Thorax-Modell“.

Die minimalinvasive Brustkorbchirurgie erfordere von den Operateuren besondere psychomotorische Fähigkeiten, welche diese außerhalb des OP-Bereichs erlernen müssten. „Dafür fehlt es bis heute an guten Modellen“, so Walles.

Eine Arbeitsgruppe um Fabian Laufer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung der Fakultät für Maschinenbau, erhielt für das Modell anonymisierte Patienten­daten. Ein 3D-Drucker druckte aus abgeleiteten Modellparametern ein etwa 50 x 40 Zentimeter großes Brustkorbmodell.

Dieses ist desinfizierbar und wird durch ebenfalls gedruckte Modelle der im Brustkorb liegenden Organe ergänzt. Komplettiert wird es durch eine stabile Außenhülle, die den Muskel- und Weichteilmantel eines Patienten exakt abbildet und in Zusammenarbeit mit einem studentischen Team umgesetzt wurde.

Mit solchen Modellen werde es künftig möglich sein, in Lehre und Ausbildung sowie im klinischen Alltag zu trainieren und das Erlernen von Operationsprozessen zu standardisieren.

„Der junge Operateur oder die Operateurin haben ihre Lernkurve hinter sich, bevor sie am Patienten sind und der erfahrene Operateur gewinnt zusätzliche Freiräume für neue OP-Ansätze“, so Walles.

hil

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