Tropenmediziner testen ersten Impfstoff gegen Hakenwurminfektionen
Tübingen – Die weltweit erste Impfstudie mit einem Hakenwurmimpfstoff für Menschen ist soeben am Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL) in Gabun, Zentralafrika, gestartet. Darauf hat das Institut für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen hingewiesen. Weltweit leiden zwischen 600 bis 700 Millionen Menschen an dieser vernachlässigten Krankheit.
„Das internationale sogenannte HOOKVAC-Konsortium könnte einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Gesundheit von Millionen von Menschen positiv zu beeinflussen und somit auch die Ökonomie ganzer Länder zu unterstützen“, sagte Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen und gleichzeitig wissenschaftlicher Direktor des CERMEL.
Hakenwürmer beeinträchtigen vorwiegend schwangere Frauen und Kinder in Afrika, Südostasien und Lateinamerika. Unbehandelt führt eine Hakenwurminfektion zu kleinen Darmblutungen, die wiederum zu Eisenmangel, Anämie und Unterernährung führen. Dies beeinträchtigt die körperliche und geistige Entwicklung, was sich unter anderem in niedrigen Geburtsgewichten von Neugeborenen und unterdurchschnittlichen Schulleistungen der betroffenen Kinder zeigt.
Die Tropenmediziner erwarten erste Ergebnisse schon im nächsten Jahr. Bei erfolgreicher Testung soll der Impfstoff so schnell wie möglich für den klinischen Einsatz weiterentwickelt werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: