Tuberkulose: Erforschung von Medikamentenkombination gefördert

Berlin/Brüssel – Tuberkulose (TB) ist die häufigste Todesursache bei Erkrankungen durch eine bakterielle Infektion. Ein neues Netzwerk namens „UNITE4TB“ von 30 Forschungseinrichtungen aus 13 Ländern erhält jetzt rund 185 Millionen Euro, um neue Strategien gegen die Krankheit zu entwickeln. Das Konsortium ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit Vertretern aus akademischen Einrichtungen, kleinen und mittleren Unternehmen, öffentlichen Organisationen und internationalen Pharmaunternehmen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich an der Finanzierung und unterstützt das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und das Tropeninstitut am Klinikum München der Ludwig-Maximilans-Universität (LMU) mit zusammen rund 25 Millionen Euro.
Hierzu erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU): „Wir müssen neue Wirkstoffkombinationen entwickeln, um TB in Zukunft effektiver behandeln zu können. Denn: Diese Erkrankung wird zunehmend durch multiresistente Erreger hervorgerufen, gegen die herkömmliche Medikamente nicht ausreichend wirksam sind. Wir brauchen deshalb dringend neue Therapiemöglichkeiten durch verbesserte Arzneimittel.“
Im Fokus der BMBF-Förderung steht laut der Ministerin insbesondere die Weiterentwicklung eines Antibiotikums, das von Forscherinnen und Forschern des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (Leibniz-HKI) in Jena entdeckt wurde.
Laut der Universität Hamburg sterben jährlich mehr als eine Million Menschen an TB. „In der TB-Therapie ist es üblich, drei oder mehr Medikamente in Kombination einzusetzen, weil bei der Therapie mit nur einem Wirkstoff zu schnell Resistenzen entstehen. Das Wissen über mögliche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wirkstoffen ist der Schlüssel zur Entwicklung neuer Therapien“, erklärte Sebastian Wicha von der Universität Hamburg, dessen Arbeitsgruppe an dem Projekt beteiligt ist.
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