Hochschulen

Tuberkulose: Erforschung von Medikamenten­kombination gefördert

  • Freitag, 16. Juli 2021
Tuberkulosegewebe /Dr. N. Lange, stock.adobe.com
Tuberkulosegewebe/Dr. N. Lange, stock.adobe.com

Berlin/Brüssel – Tuberkulose (TB) ist die häufigste Todesursache bei Erkrankungen durch eine bakteriel­le Infektion. Ein neues Netzwerk namens „UNITE4TB“ von 30 Forschungseinrichtungen aus 13 Ländern erhält jetzt rund 185 Millionen Euro, um neue Strategien gegen die Krankheit zu entwickeln. Das Konsor­tium ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit Vertretern aus akademischen Einrichtungen, kleinen und mittleren Unternehmen, öffentlichen Organisationen und internationalen Pharmaunter­nehmen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich an der Finanzierung und unterstützt das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und das Tropeninstitut am Klinikum München der Ludwig-Maximilans-Universität (LMU) mit zusammen rund 25 Millionen Euro.

Hierzu erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU): „Wir müssen neue Wirkstoffkombina­tionen entwickeln, um TB in Zukunft effektiver behandeln zu können. Denn: Diese Erkrankung wird zunehmend durch multiresistente Erreger hervorgerufen, gegen die herkömmliche Medikamente nicht ausreichend wirksam sind. Wir brauchen deshalb dringend neue Therapiemöglichkeiten durch verbes­serte Arzneimittel.“

Im Fokus der BMBF-Förderung steht laut der Ministerin insbesondere die Weiterentwicklung eines Antibiotikums, das von Forscherinnen und Forschern des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (Leibniz-HKI) in Jena entdeckt wurde.

Laut der Universität Hamburg sterben jährlich mehr als eine Million Menschen an TB. „In der TB-Thera­pie ist es üblich, drei oder mehr Medikamente in Kombination einzusetzen, weil bei der Therapie mit nur einem Wirkstoff zu schnell Resistenzen entstehen. Das Wissen über mögliche Wechselwirkungen zwisch­en verschiedenen Wirkstoffen ist der Schlüssel zur Entwicklung neuer Therapien“, erklärte Sebastian Wicha von der Universität Hamburg, dessen Arbeitsgruppe an dem Projekt beteiligt ist.

hil

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